
Initiative Tierwohl: staatliches Haltungslabel nachbessern
Die ITW fordert, das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz zu überarbeiten. Privatwirtschaftliche Systeme wie die Initiative Tierwohl (ITW) und die Haltungsformkennzeichnung sollten stärker berücksichtigt werden.
von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 17.01.2025Für nicht realistisch hält der Geschäftsführer der Initiative Tierwohl (ITW), Robert Römer, eine Abschaffung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes. Im Interview mit AgE fordert er allerdings eine grundlegende Überarbeitung: „Wenn man schon eine staatliche Haltungskennzeichnung macht, sollte man die aufbauenden und funktionierenden Systeme der Wirtschaft wie ITW und Haltungsformkennzeichnung anerkennen und entsprechend berücksichtigen.“ Die Inhalte werden von der Wirtschaft gesetzt. Es reicht aus, dem Ganzen einen vernünftigen rechtlichen Rahmen zu geben.
Verfrüht ist nach der Auffassung von Römer eine Ausweitung der Kennzeichnung auf die Gastronomie. Zunächst muss an den bestehenden Regelungen nachgearbeitet werden. Nachdem das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz 2023 auf den Weg gebracht worden war, mussten sich die Landwirte bis zum 1. August 2024 melden. „Das ist bei Weitem nicht geschehen“, so der ITW-Geschäftsführer. Nur einzelne Bundesländer hätten die Meldungen der Landwirte aufnehmen können. Darüber hinaus gebe es keine bundesweit einheitliche Auslegung der Kriterien. Solange nicht alle offenen Fragen geklärt werden, erbe eine Ausweitung der Kennzeichnung keinen Sinn.