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Hintergrund Aviäre Influenza

Herkunft und Übertragung der klassischen Geflügelpest (HPAIV)

Wildvögel tragen aviäre Influenzaviren oft in sich, ohne Symptome zu zeigen. In Nutzgeflügelbeständen können diese jedoch zu hochpathogenen Viren werden und schwere Ausbrüche verursachen.
Veröffentlicht am
Pil-Art/Shutterstock.com
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Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft zirkulieren im Wildgeflügel stets aviäre Influenzaviren, die sie auch verbreiten. Diese lösen diese beim Wildgeflügel häufig keine oder leichte Symptome aus, die Tiere sterben daran seltener. Gelangen diese Erreger jedoch in einen Nutzgeflügelbestand, können daraus hochpathogene aviäre Influenza-Erreger entstehen (HPAIV) und wieder auf wilde Vögel übertragen werden, die auch dort schwerere Krankheitsverläufe erzeugen.

Der südostasiatische Raum gilt als Entstehungsort für HPAIV-Viren, wie H5N1, H5N6 und H5N8, begünstigt durch die Mischung vieler Haltungsformen und einer vielfältigen Kontaktmöglichkeit, u. a. durch die sehr verbreiteten Geflügelmärkte. Aber auch anderswo können HPAIV spontan entstehen, etwa H7N7 in den Niederlanden 2003 oder in Niedersachen 2015.

Für die Saison 2021/22 wird davon ausgegangen, dass die Quelle nicht unbedingt Vogelzug oder Wildvögel allgemein sein müssen, sondern die Viren den Sommer überdauert haben und es auch ohne Kontakte zu Ausbrüchen kommen kann.

Erkrankte Tiere sowie ihr Kot sind hoch ansteckend. Der Erreger wird über Tröpfchen und in Staub übertragen. Beim Kontakt mit infizierten Tieren oder wenn auch nur der Verdacht besteht, müssen Augen, Nase und Mund geschützt werden, da die Übertragung auf den Menschen möglich ist.

Leichte Fälle verursachen Bindehautentzündung oder grippeähnliche Symptome. Virussstämme wie H7N9 können schwere Lungenentzündungen verursachen, auch mit Todesfolge, was bisher nur in Asien der Fall war. Laut RKI (Stand 10/2021) gab es in Deutschland keine humanen Infektionen. Ende 2020 hatten sich in Russland erstmals sieben Arbeiter eines Geflügelbetriebs infiziert, der Verlauf war jedoch mild.