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Aviäre Influenza

Geflügelpest breitet sich rasant aus: Europa und Deutschland in Alarmbereitschaft

Europa verzeichnet erneut deutlich mehr Fälle der Geflügelpest HPAIV H5. Besonders Deutschland ist seit Oktober stark betroffen. Vom FLI gibt es eine aktualisierte Risikoeinschätzung zur Aviären Influenza.

von DGS Redaktion Quelle FLI, ZDG erschienen am 17.11.2025
Auch bei Wildvögeln wurden sehr viele neue AI-Fälle registriert. Auffällig häufig betroffen sind derzeit Kraniche, deren Herbstzug zur weiträumigen Verbreitung des Virus beigetragen hat. © shutterstock
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Seit Beginn des Jahres kam es in Europa und Deutschland weiterhin zu Ausbrüchen der hochpathogenen aviären Influenza (HPAIV) H5 in Geflügelhaltungen sowie zu Infektionen bei Wildvögeln. Während die Nachweise im Sommer bei Geflügel nur vereinzelt auftraten, meldeten zahlreiche europäische Länder – darunter auch das Vereinigte Königreich – fortlaufend Fälle bei Wildvögeln, wenn auch in geringerer Zahl als in den Vorjahren.

EU: Gefahr der Übertragung auf den Menschen gering

Weltweit zirkuliert HPAIV H5N1 derzeit vor allem in Asien sowie in Nord- und Südamerika. In den USA breitet sich das Virus seit über einem Jahr sowohl in Milchvieh- als auch Geflügelbeständen aus. Dies führte zu wiederholten sporadischen „Spill-over-Infektionen“ beim Menschen sowie zu futtermittelbedingten Erkrankungen bei Hauskatzen. Auch aus Bangladesch und Kambodscha wurden humane Infektionen gemeldet – diese betreffen allerdings Viruslinien, die in Europa bisher nicht nachgewiesen wurden. Auch wenn es immer wieder zu sporadischen Infektionen bei Menschen kommt, wird nach einer aktuellen Einschätzung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) das Risiko einer zoonotischen Influenzaübertragung auf die allgemeine Bevölkerung in den EU/EWR-Ländern weiterhin als gering eingestuft.

Im aktuellen Berichtszeitraum vom 01.10.25 bis 05.11.25 stieg die Zahl der Ausbrüche und Fälle bei Wildvögeln und in Geflügelhaltungen in Europa deutlich an. Besonders in Deutschland kam es in den vergangenen Wochen zu einem sprunghaften Anstieg der Geflügelpest-Ausbrüche in Geflügelhaltungen. Auch bei Wildvögeln wurden sehr viele neue Fälle registriert. Auffällig häufig betroffen sind derzeit Kraniche, deren Herbstzug zur weiträumigen Verbreitung des Virus beigetragen hat.

Aktualisierte Risikoeinschätzung des FLI

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) schätzt das Risiko des Eintrags sowie der Aus- und Weiterverbreitung von HPAI-H5-Viren in wild lebende Wasservogelpopulationen innerhalb Deutschlands aktuell als hoch ein. Ebenfalls als hoch gilt das Risiko für Einträge in Geflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen durch direkte oder indirekte Kontakte mit Wildvögeln.

Auch die Gefahr von Sekundärausbrüchen – also der Verschleppung des Virus zwischen Haltungen innerhalb Deutschlands und der EU – wird derzeit als hoch eingeschätzt. Das gilt ebenso für die Abgabe von Lebendgeflügel im Reisegewerbe oder auf Geflügelausstellungen.

Zudem wird das Risiko eines unerkannten Zirkulierens von HPAI-H5-Viren in Wassergeflügelhaltungen als hoch bewertet.

Die aktuelle Risikoeinschätzung des FLI lesen Sie HIER.