
Zahlreiche neue AI-Fälle und Verdachtsmeldungen am Wochenende bestätigt
In mehreren Bundesländern sind über das Wochenende neue Fälle und Verdachtsmeldungen der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI H5N1) aufgetreten. Besonders betroffen sind Geflügelhaltungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Auch in weiteren Bundesländern wurden neue Nachweise gemeldet.
von DGS Redaktion Quelle NGW, ZDG, Geflügelwirtschaftsverband NRW erschienen am 10.11.2025Über das Wochenende wurden bundesweit weitere Fälle und Verdachtsmeldungen der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI H5N1) bestätigt. Besonders stark betroffen ist Niedersachsen, wo mehrere Landkreise neue Ausbrüche und Verdachtsfälle meldeten. Auch in Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen wurden neue Nachweise registriert.
Im Landkreis Cloppenburg bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) den HPAI-H5N1-Nachweis in einer Putenhaltung in der Stadt Friesoythe. Der Landkreis richtete daraufhin eine Sperrzone mit Schutz- (3 km) und Überwachungszone (10 km) ein. Zudem bestehen dort mehrere neue Verdachtsfälle: in der Stadt Friesoythe (10.500 Putenhähne, 18 Wochen alt), in zwei Mastputenhaltungen in Garrel (jeweils rund 12.000 Tiere, 14 Wochen alt) und in Bösel (12.000 Putenhähne, 12 Wochen alt). In allen Fällen wurde das AI-H5-Virus durch das LAVES nachgewiesen, die Bestätigung des FLI steht aus. Die Tötung und Räumung der Bestände wird vorbereitet. Der Landkreis hat außerdem die Frist für das Wiedereinstallungsverbot für Puten in den Gemeinden Bösel, Garrel und in der Stadt Friesoythe verlängert. Die entsprechende Allgemeinverfügung trat am 9. November in Kraft.
Im Landkreis Diepholz wurde nach einem bestätigten HPAI-H5N1-Ausbruch in einer Gänse- und Entenhaltung in der Samtgemeinde Rheden (2.500 Tiere) eine Sperrzone eingerichtet. Zugleich wurde die bisherige Schutzzone in der Gemeinde Stuhr aufgehoben und in eine Überwachungszone überführt.
Der Landkreis Oldenburg bestätigte den HPAI-H5N1-Nachweis in einer Putenhaltung in Ganderkesee mit rund 13.400 Hähnen. Auch hier wurde eine Sperrzone mit Schutz- und Überwachungszone eingerichtet.
Im Landkreis Rotenburg wurden in der Samtgemeinde Selsingen zwei Hähnchenhaltungen mit rund 50.000 und 20.000 Tieren vom FLI positiv auf HPAI H5N1 getestet. Dort wurde ebenfalls eine Sperrzone eingerichtet. Zudem liegt ein weiterer Verdacht in Selsingen in einer Enten- und Gänsehaltung mit rund 3.000 Enten und 4.000 Gänsen vor; das FLI-Ergebnis steht aus.
Im Landkreis Vechta wurde ein Verdacht in einer Legehennenhaltung in der Stadt Vechta (37.000 Tiere) sowie ein weiterer in einer Mastputenhaltung in Goldenstedt (9.500 Putenhähne, 14 Wochen alt) gemeldet. In beiden Fällen wurde das Virus vom LAVES nachgewiesen, die FLI-Bestätigung steht aus.
Im Landkreis Harburg bestehen Verdachtsfälle in zwei Gänsehaltungen in der Samtgemeinde Tostedt, betroffen sind einmal knapp 100 Tiere sowie eine größere Herde mit rund 2.500 Gänsen. Beide Betriebe wurden nach positiven LAVES-Ergebnissen gesperrt; die Tötung der Bestände wird vorbereitet.
In Nordrhein-Westfalen wurde im Kreis Paderborn (Delbrück-Westenholz) ein bestätigter Fall in einem Betrieb mit rund 4.100 Enten, Gänsen und Junghennen festgestellt. Ein weiterer Betrieb am selben Standort steht unter Verdacht. Auch im Rhein-Erft-Kreis (Hürth) besteht ein Verdacht auf Geflügelpest. Die zuständigen Behörden haben jeweils Sperrzonen eingerichtet und Allgemeinverfügungen veröffentlicht.
Darüber hinaus meldeten weitere Bundesländer neue Nachweise: In Mecklenburg-Vorpommern traten Fälle in den Landkreisen Vorpommern-Rügen (Gemischthaltung) und Vorpommern-Greifswald, Gemeinde Wusterhusen (48 Tiere, Gemischthaltung) auf.
In Brandenburg wurde HPAI H5N1 in einer Zuchtentenhaltung (ca. 500 Tiere) in der Gemeinde Neuhardenberg, Landkreis Märkisch-Oderland, bestätigt. In Hessen ist der Wetteraukreis mit einer Haltung „gehaltener Vögel aller Art“ betroffen.
In allen bestätigten Fällen werden die Tierbestände tierschutzgerecht getötet. Die betroffenen Landkreise haben die erforderlichen Restriktionszonen (Schutz- und Überwachungszonen) eingerichtet.
Aktuelle interaktive Karten zu allen bestehenden Restriktionsgebieten in Niedersachsen stellt das LAVES unter folgendem Link bereit: 🔗 Interaktive Karte der Restriktionsgebiete (LAVES/FLI)
Die bestätigten Fälle von Geflügelpest finden Sie auf dem Geflügelpestradar der DGS.
Die Behörden weisen erneut auf die Bedeutung konsequenter Biosicherheitsmaßnahmen in allen Geflügelhaltungen hin. Zudem wird darum gebeten, tot aufgefundene Wildvögel unverzüglich den zuständigen Veterinärämtern zu melden, um eine zeitnahe Untersuchung zu ermöglichen.
Über die weitere Entwicklung des Influenza-Geschehens wird fortlaufend informiert.








