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Tiermedizin

Antibiotikaabgabe leicht gestiegen

Die in der Tiermedizin abgegebene Antibiotikamenge ist 2024 leicht gestiegen, bleibt aber deutlich unter dem Niveau von 2011. Während einige Wirkstoffgruppen zunahmen, erreichten die für die Humanmedizin besonders wichtigen Polypeptidantibiotika ihren niedrigsten Stand seit Beginn der Erfassung.

von DGS Redaktion Quelle Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Pressemitteilung vom Oktober 2025 erschienen am 09.10.2025
Tabletten mit unterschiedlichen Antibiotika-Wirkstoffen: Die Abgabemengen in der Tiermedizin sind 2024 leicht gestiegen, liegen aber weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2011. © 2024 New Africa/Shutterstock
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Die in der Tiermedizin abgegebene Menge an Antibiotika ist in Deutschland im Jahr 2024 leicht angestiegen. Nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurden insgesamt 562 Tonnen Antibiotika an Tierärztinnen, Tierärzte und weitere Empfänger abgegeben – 34 Tonnen mehr als im Vorjahr, ein Plus von 6,4 Prozent.

Trotz dieses Anstiegs liegt die Abgabemenge weiterhin rund 67 Prozent unter dem Niveau von 2011, dem ersten Jahr der systematischen Erfassung.

Den größten Anteil machten wie in den Vorjahren Penicilline (222 Tonnen) und Tetrazykline (113 Tonnen) aus. Es folgen Sulfonamide (62 t), Makrolide (53 t), Aminoglykoside (37 t) und Polypeptidantibiotika (31 t).

Bei den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besonders wichtig für die Humanmedizin eingestuften Wirkstoffen zeigten sich unterschiedliche Entwicklungen: Die Abgabemenge von Polypeptidantibiotika (Colistin) sank erneut und erreichte mit 31 Tonnen den niedrigsten Wert seit 2011 (–7,4 %). Dagegen stiegen die Mengen an Fluorchinolonen (+3,5 %) und Cephalosporinen der 3. und 4. Generation (+4,4 %) leicht an.

„Trotz des geringen Anstiegs bewegen sich die Antibiotikaabgabemengen auf einem sehr niedrigen Niveau und haben sich stabilisiert“, erklärte Prof. Dr. Gaby-Fleur Böl, Präsidentin des BVL. „Die in Deutschland getroffenen Maßnahmen zum verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz sind wirksam und für Human- wie Veterinärmedizin bedeutsam.“

Seit 2023 werden neben Abgaben an Tierärzte auch jene an Apotheken, Veterinärbehörden und Hochschulen erfasst. Aufgrund dieser erweiterten Datengrundlage sind die Zahlen nur bedingt mit früheren Jahren vergleichbar.

Das BVL betont, dass die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen eine globale Herausforderung darstellt. Der Austausch resistenter Bakterien zwischen Mensch, Tier und Umwelt sei wechselseitig möglich – weshalb ein sorgfältiger Umgang mit Antibiotika in allen Bereichen entscheidend bleibe.