
Tierseuchen: Mehr Augenmerk auf Hobbyhalter
FLI-Präsidentin Kühn sieht Seuchenrisiken durch kleine Tierhaltungen.
von DGS Redaktion Quelle Agra Europe (AgE) erschienen am 19.05.2025Besorgt äußert sich die Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Prof. Christa Kühn, über die Risiken für die Biosicherheit, die von Klein- und Hobbyhaltungen ausgehen. Während vor allem im Bereich Geflügel und Schweine große, professionell geführte Bestände einen hohen Schutz vor Tierseuchen gewährleisteten, sei Klein und Hobbyhaltern ohne wirtschaftliches Interesse oft nicht bewusst, dass sie Vorkehrungen treffen müssten, sagt die Wissenschaftlerin im Interview mit Agra Europe. Sie fordert eine gezielte Aufklärung von Hobbyhaltern. Ihnen müsse klar sein, dass auch sie Unternehmer im Sinne des Tiergesundheitsgesetzes seien und Pflichten zu erfüllen hätten.
Gefahr eines Übertritts des Geflügelpestvirus auf Säugetiere
Kühn zeichnet ein nüchternes Bild der gegenwärtigen Tierseuchenlage in Deutschland. Sie fordert weiterhin Wachsamkeit im Hinblick auf die Mau- und Klauenseuche (MKS). Der Diagnostik komme eine große Bedeutung zu, da die Krankheit klinisch kaum von der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden sei. Die FLI-Präsidentin rechnete damit, dass sich die Blauzungenkrankheit weiter nach Süden und Südosten ausbreiten wird und ruft dazu auf, Rinder zu impfen.
Besorgt zeigt sich Kühn von einer hohen Zahl an positiven Befunden von Erregern der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Teilen von Hessen. Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Es gelte zu verhindern, dass die ASP-Schweinehochburgen wie Hohenlohe erreicht. Die Vogelgrippe stuft die „gelernte“ Tierärztin als ganzjährige Krankheit ein. Sie warnt vor den Gefahren, die mit einem Übertritt des Geflügelpestvirus auf Säugetiere verbunden sein können.