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Ökologischer Landbau

Niedersachsen: Unzureichendes Wachstum bei Bio

Die Ökofläche in Niedersachsen wurde 2024 laut Landvolk-Präsident Hennies nur leicht vergrößert. Der enorme Kontrollaufwand im Ökolandbau mache demnach den Ökolandbau unattraktiv.

von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 12.08.2025
Landvolk-Präsident Hennies vermisst das notwendige Wachstum im Ökolandbau, um den angestrebten Anteil von 15 % im Jahr 2023 zu erreichen. © LarichD / Shutterstock
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Landvolk-Präsident Dr. Holger Hennies sorgt sich um den Ökolandbau in Niedersachsen. Darüber berichtet der Presse- und Informationsdienst AGRA-Europe (AgE). Er vermisst vor allem das notwendige Wachstum hin zu den im Niedersächsischen Weg gesetzten Zielmarken, die bis 2030 einen Anteil von 15 % vorsehen. Hennies verweist auf die Strukturdaten für die Ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft, die das Bundeslandwirtschaftsministerium kürzlich für das Jahr 2024 veröffentlicht hat. Demnach wurde die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Niedersachsen nur leicht um 0,9 % auf 155.370 ha vergrößert. Damit wurde in dem Bundesland auf rund 6 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche „Bio“ produziert; deutschlandweit war es hingegen ein Anteil von 11,5 %.

Kontrollaufwand schreckt Umstiegswillige ab

Nach Ansicht von Hennies ist es vor allem der enorme Kontrollaufwand, der umstiegswillige Bauern abschreckt. Deshalb müsse Bürokratie abgebaut werden und die Politik praktikablere Vorgaben machen. Um den Bioanbau weiter zu steigern, sollte außerdem die Nachfrage nach Bioprodukten angekurbelt werden, unterstrich der Landvolk-Präsident.

Carsten Bauck, Vorsitzender des Ökoausschusses im Landvolk Niedersachsen, lenkte den Blick auf positive Entwicklungen. Es sei gut, dass im Moment Bewegung in festgefahrene Prozesse zu kommen scheine, wie etwa bei der Pflicht der EU-Öko-Verordnung, Küken ab dem ersten Lebenstag Auslauf zu gewähren. Solche Vorgaben hätten nichts mit Tierwohl zu tun, trieben aber die Baukosten in die Höhe und würden Betriebe zur Aufgabe zwingen, so Bauck.

Bewegung bei der Auslaufpflicht für Küken

Der Ausschussvorsitzende machte laut AgE deutlich, dass politische Rahmenbedingungen wie langfristige Planungssicherheit und Entlastung von überbordender Bürokratie wichtig für die Entscheidung der Landwirte seien, auf Ökolandbau umzustellen. „Die Biobauern leiden immens unter dem enormen Kontrollaufwand“, betonte Bauck. Das schrecke umstiegswillige Berufskollegen ab. Dabei könnte der Ökolandbau eine Zukunftsstrategie für Umwelt und Gesellschaft sein, wenn moderne Technik genutzt werde und die Politik praxisnahe Vorgaben schaffe.

Weltweiter Spitzenreiter: Australien

Weltweit gesehen lag 2023 nach Angaben des Landvolks mehr als die Hälfte der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Australien, berichtet AgE weiter. Mit einer Ökofläche von 53 Mio. Hektar, die fast ausschließlich aus extensivem Weideland bestehe, sei der Kontinent Spitzenreiter. Beim Ökoanteil an der landwirtschaftlichen Fläche insgesamt ergebe sich jedoch ein ganz anderes Bild: Von den zehn Ländern, die weltweit den höchsten Ökoflächenanteil aufwiesen, lägen acht in Europa. Liechtenstein sei mit einem Öko-Anteil von 44,6 % die Nummer eins, während sich Australien auf Platz 14 einreihe.