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Aviäre Influenza

USA: Der Einfluss von Mitarbeitern auf die Übertragung von Rinder- auf Geflügelherden

Es gibt zahlreiche Übertragungswege der Aviären Influenza zwischen Milchvieh- und Geflügelherden. Als ein wesentlicher Faktor hat sich der Mensch herausgestellt.

von DGS Redaktion Quelle WATT Poultry erschienen am 23.07.2025
Eine Fallstudie analysierte die Übertragung von HPAI von einem Milchviehbetrieb in Michigan auf einen Geflügelbetrieb. © Shutterstock
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Seit dem Nachweis der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) vom Subtyp H5N1 bei Milchkühen in Michigan im März 2024 und der kurz darauf erfolgten Identifizierung desselben Virusstamms in einer nahegelegenen Geflügelanlage sehen sich Geflügelhalter mit einem deutlich erhöhten Risiko der Virusübertragung konfrontiert. Darüber berichtet das global agierende Fachportal WATTPoultry.

Mehrere wissenschaftliche Studien hätten demnach mittlerweile bestätigt, dass infizierte Rinder hohe Mengen an Viruspartikeln ausscheiden, die auf unterschiedlichen Wegen verbreitet werden können. Als einen der bedeutendsten Übertragungsfaktoren nannte Dr. Scott Kenney, Assistenzprofessor an der Ohio State University, das Personal. Dies erläuterte er am 15. Juli 2025 im Rahmen der Jahrestagung der Poultry Science Association (PSA) in Raleigh, North Carolina.

Wie Menschen als Überträger ermittelt wurden

Eine Fallstudie analysierte die Übertragung von HPAI im April 2024 von einem Milchviehbetrieb in Michigan auf einen Geflügelbetrieb. Abgesehen von Übertragungen durch Wildtiere und durch Umstallungen wurden folgende Hauptwege für die Übertragung von HPAI von der Milchvieh- auf die Geflügelherde identifiziert:

  • So genannte „Shared Worker“: Dabei handelt es sich um Mitarbeiter, die sowohl in Milchvieh- als auch in Geflügelbetrieben arbeiten.
  • Gemeinsam genutzte Fahrzeuge und Geräte: Dadurch können Kreuzkontamination zwischen Transport und Werkzeugen entstehen.
  • Besucherverkehr: Hierbei sind alle Personen gemeint, das sich zwischen den Einrichtungen bewegen.

Kontakte zwischen Mitarbeitern verschiedener Betriebe

Im Rahmen des ersten Ausbruchs in Michigan stellten die Wissenschaftler der Studie fest, dass rund 22 Beschäftigte, die in drei verschiedenen Geflügelherden tätig waren, zusätzlich Wochenendschichten in zwei Milchviehbetrieben übernahmen. Wie der Autor der Studie, Kenney, berichtete, bestanden darüber hinaus soziale Verbindungen zwischen Mitarbeitenden aus der Geflügel- und Milchviehhaltung. So teilten sich Angestellte von drei Geflügelbetrieben Wohnräume mit Kollegen aus der Milchviehwirtschaft.

Laut WATT Poultry ergab die Studie zudem, dass es familiäre Verbindungen zwischen Beschäftigten gab, die in mehreren landwirtschaftlichen Einrichtungen tätig waren. Darüber hinaus nutzten Mitarbeitende und Besucher gemeinsam Fahrzeuge. Laut Kenney verdeutlichen diese Ergebnisse, dass menschliche Bewegungsmuster – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebe – zu den zentralen Übertragungswegen des HPAI-Virus H5N1 zählen. Dies unterstreicht die entscheidende Bedeutung konsequenter Biosicherheitsmaßnahmen in der Geflügelhaltung.

Die Studie wurde vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) und dem Michigan Department of Agriculture and Rural Development (MDARD) im Juni 2024 durchgeführt.