
Legehennenfutter in Sachsen und Thüringen untersucht
Im vierten Quartal 2024 wurden vom Verein Futtermitteltest VFT e. V. in Sachsen und Thüringen zwölf Alleinfutter und ein Ergänzungsfutter für Legehennen von insgesamt sieben Herstellern beprobt und überprüft. Zwei Futter waren auffällig und mussten abgewertet werden.
von Verein Futtermitteltest e. V. (VFT) erschienen am 27.05.2025Die Prüfung des VFT umfasste eine Kontrolle der Herstellerangaben (nach futtermittelrechtlichen Vorgaben) und eine fachliche Bewertung im Hinblick auf den Einsatzzweck (Basis Nährstoff-Empfehlungen). Die im Rahmen des aktuellen Tests geprüften Alleinfutter (AF) für Legehenennen waren meist für die ganze Legeperiode ausgewiesen. Zwei Futter war insbesondere für die erste bzw. zweite Legephase gedacht. Die konzipierten Nährstoffgehalte der Alleinfutter lagen bei 11,3 bis 11,6 MJ ME/kg, 15,7 – 18,0 % Rohprotein, 0,31 – 0,45 % Methionin, 3,4 – 3,95 % Calcium und 0,42 – 0,53 % Phosphor. Mit Ausnahme von zwei Alleinfuttern enthielten alle Prüffutter den üblichen Phytasezusatz, der die Verfügbarkeit von pflanzlichem Phosphor erhöht und somit eine deutliche Minderung der Zugabe von mineralischem Phosphor ermöglicht.
Das Ergänzungsfutter (EF) war entsprechend des vorgesehen Einsatzzweckes mit 45 % Anteil der Ration (zu Getreide) mit weniger Energie (9,0 MJ ME/kg) und mehr Protein (25,1 % Rohprotein, 0,68 % Methionin) sowie Calcium (8,35 %) ausgestattet.
Zwei Futter mit weniger Energie
Bei der Überprüfung der Deklarationsangaben konnten für die meisten Futter die Herstellerangaben für die Nährstoffgehalte unter Beachtung futtermittelrechtlicher Toleranzen durch die Analyse bestätigt werden. Zwei Futter wiesen weniger Energie als angegeben (10,2 bzw. 10,9 statt 11,4 MJ ME/kg) auf.
Im Rahmen der fachlichen Bewertung werden neben der Deklarationsprüfung auch Abweichungen von den Richtwerten für Energie, Aminosäuren, Mineralstoffe und der Fütterungshinweis berücksichtigt. Außer den genannten Abweichungen bei Energie wurden bei den anderen Futtern die Anforderungen eingehalten, so dass diese mit Note 1 die beste Bewertung erreichten. Auch wenn Hühner bei niedrigerem Energiegehalt mehr Futter aufnehmen und so der Energiebedarf (in begrenztem Umfang) noch abgedeckt werden kann, resultieren durch den erhöhten Futteraufwand doch höhere Kosten je Ei.
Mit Ausnahme von zwei Produkten waren alle Legehennenfutter in diesem Test mit einem Zusatz des Enzyms Phytase versehen. Diese erhöht durch Abspaltung des im Phytat komplex gebundenen Phosphors die Verfügbarkeit und ermöglicht somit niedrigere Brutto-P-Gehalte bei ausreichender P-Versorgung der Tiere. Dies trägt maßgeblich zu einer umweltschonenden und nachhaltigen Tierhaltung bei.
Beurteilung der Ergänzer
Zur Beurteilung der EF werden die Nährstoffgehalte der gefütterten Ration anteilig aus den analysierten Werten des Ergänzers und des zu ergänzenden Getreides (Tabellenwerte) berechnet. Die Gehalte an Methionin und Cystin, Calcium sowie Phosphor werden auf die Energie bezogen und mit den Richtwerten für das AF verglichen. Das EF wies keine genauen Angaben zum Mischungsanteil und dem zu ergänzenden Futtermittel auf. Es wird von einer Getreideergänzung ausgegangen.
Mit dem genannten Mischungsanteil von 45 % zu 55 % Getreide resultiert eine zu verfütternde Endmischung mit einem akzeptablen Energiegehalt von 10,7 MJ ME/kg aber unüblich hohen Gehalten an Methionin sowie Calcium von 0,37 bzw. 4,52 g/MJ ME. Ein etwas geringerer Anteil des Ergänzers (ca. 40 % in der Mischung) wäre für eine gute Nährstoffversorgung ausreichend, würde aber zu geringeren Nährstoffausscheidungen führen. Das Futter erreichte auch die Note 1.
Die hier dargestellten Ergebnisse betreffen ausschließlich die beprobten Mischfutter und gestatten keine Rückschlüsse auf die übrige Produktpalette ihrer Hersteller.
Die Tabellen zu diesem Test und weitere Informationen zur Bewertung der Futtermittel durch den VFT sowie zu Ergebnissen anderer Futtertypen und Regionen sind unter www.futtermitteltest.de verfügbar.