
HPAI erstmals bei Luchsen nachgewiesen
Im US-Bundesstaat New York ist erstmals ein Wildluchs nachweislich an der Geflügelpest verendet. Das geht aus einer aktuellen Studie der Cornell University hervor.
von DGS Redaktion Quelle The Poultry Site erschienen am 23.04.2025In dem US-Bundesstaat New York wurde erstmals eine Infektion mit hochpathogener Aviärer Influenza (HPAI) des Subtyps H5N1 bei wildlebenden Luchsen (Bobcats) nachgewiesen. Das berichtet ein Forschungsteam der Cornell University im Fachjournal Journal of Wildlife Diseases. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Wildluchse bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen sind – und dass erstmals ein Luchs nachweislich an H5N1 gestorben ist.
Zwischen Januar und März 2024 wurden 16 Luchse lebend gefangen, untersucht und mit GPS-Halsbändern ausgestattet. Bei mehr als der Hälfte der Tiere fanden die Forschenden Antikörper gegen Influenzaviren, vier Tiere hatten Kontakt mit dem H5N1-Erreger. Ein Luchs, der beim ersten Test negativ war, verendete fünf Wochen später. Die anschließende pathologische Untersuchung ergab eine durch Geflügelpest verursachte Gehirnentzündung als Todesursache.
Die Studie unterstreicht die zunehmende Gefahr der Geflügelpest auch für Wildtiere. „Fleischfressende Wildtiere wie Luchse gehören derzeit zu den am stärksten betroffenen Tiergruppen – gleichzeitig fehlt es an verlässlichen Daten, um die Risiken genau einzuordnen“, erklärt die Erstautorin der Studie, Haley Turner. Sie weist darauf hin, dass Antikörpernachweise ausschließlich Tiere erfassen, die lange genug überlebt haben, um untersucht zu werden. „Ob und wie viele infizierte Tiere frühzeitig versterben, bleibt im Dunkeln.“
Die Forschenden betonen die Relevanz eines proaktiven Monitorings von Wildtierkrankheiten. Solche Untersuchungen seien entscheidend, um Risiken für Wildtierbestände frühzeitig zu erkennen – gerade im Kontext zunehmender zoonotischer Bedrohungen. Weltweit wurden bereits rund 168 Millionen Nutzvögel im Zuge von Seuchenschutzmaßnahmen gegen H5N1 getötet, das Virus wurde zudem bei mehr als einem Dutzend Säugetierarten sowie beim Menschen nachgewiesen.