
Vogelgrippe: USA melden ersten Nachweis des Virusstamms H5N9
In einem kommerziellen Entenbestand in Kalifornien wurden zwei Stämme der Vogelgrippe nachgewiesen. Einer davon ist ein H5N9-Virus.
von DGS-Redaktion, WATTpoultry Quelle WATTPoultry erschienen am 31.01.2025Am 23. November 2024 wurden in Proben einer Mastentenzucht im kalifornischen Merced County zwei HPAI-Viren identifiziert. Vor Ort wurde eine erhöhte Sterblichkeitsrate beobachtet, was die staatliche Veterinärbehörde dazu veranlasste, die Farm unter Quarantäne zu stellen. Laut der erst kürzlich eingereichten offiziellen Mitteilung an die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) war die Tötung aller 118.945 Geflügeltiere Anfang Dezember abgeschlossen.
Keine besonderen Bedenken seitens der WOAH
Zusätzlich zum mittlerweile bekannten HPAI H5N1-Klade 2.3.4.4b-Virus der eurasischen Linie der Gänse/Guangdong-Virus wurde auf der Farm ein zweiter Virus-Serotyp nachgewiesen. Es handelt sich um ein H5N9-Virus, das zur gleichen Gruppe gehört. Dieser Virus-Serotyp wurde in den USA erstmalig nachgewiesen.
Im WOAH-Bericht werden hinsichtlich dieser Entwicklung keine besonderen Bedenken geäußert. Als Reaktion auf HPAI-bezogene Ereignisse führen das US-Landwirtschaftsministerium und die staatlichen Tiergesundheitsbehörden weiterhin epidemiologische Untersuchungen und eine verstärkte Überwachung durch.
Vorheriger Nachweis des H5N9-Virus in China
Einer 2015 im Journal of Virology veröffentlichten Forschungsarbeit zufolge wurde auf einem Markt für Lebendgeflügel in China ein H5N9-Virus isoliert. In diesem Fall stammte das Hämagglutinin-Gen (H) im H5N9-Virus von einem H5N1-Virus von einer Ente in Vietnam und gehörte zur Klade 2.3.2.1. Das Neuraminidase-Gen (N) stammte den Forschern zufolge aus einem H7N9-Virus, das zuvor in China isoliert worden war.
Das 2024 auf der kalifornischen Farm isolierte Virus scheint einen anderen Ursprung zu haben als das aus der chinesischen Studie und wird wahrscheinlich auch andere Eigenschaften aufweisen.