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Radar Bulletin Tierseuchen

FLI: Weiterhin hohes Risiko für Infektionen mit der Geflügelpest

Seit Oktober 2024 werden auf täglicher Basis HPAIV H5-Ausbrüche bei Geflügel und Fälle bei Wildvögeln in Europa und Deutschland gemeldet. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat am 13. Januar 2025 daher seine Risikoeinschätzung aktualisiert.

von DGS Redaktion Quelle FLI erschienen am 21.01.2025
Graphik H5N1 Virus Subtyp HPAI © GrAl/shutterstock.com
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Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat am 13. Januar 2025 eine aktualisierte Risikoeinschätzung zum Auftreten der Geflügelpest in Deutschland veröffentlicht. Demnach wird das Risiko von HPAIV H5-Einträgen in deutsche Geflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln als hoch eingestuft.

Im Dezember wurden in Deutschland acht Ausbrüche von HPAIV H5N1 bei Geflügel (einschließlich privat gehaltener Vögel), vier Ausbrüche in Zoos/Tierparks und insgesamt 28 Fälle bei Wildvögeln festgestellt. Das Risiko des Eintrags, der Aus- und Weiterverbreitung von HPAI H5-Viren in Wasservogelpopulationen innerhalb Deutschlands wird weiterhin als hoch eingeschätzt. Das „Bird Flu Radar“ (EFSA) zeigt für Anfang Januar punktuell ein hohes Eintragsrisiko für HPAIV H5 an.

Eintragsrisiko durch Sekundärinfektionen moderat

Es wird derzeit von einem moderaten Eintragsrisiko durch Verschleppung des Virus zwischen Haltungen (Sekundärausbrüche) innerhalb der EU und auch innerhalb Deutschlands ausgegangen. Das Eintragsrisiko durch die Abgabe von Lebendgeflügel im Reisegewerbe oder auf Geflügelausstellungen innerhalb Deutschlands und Europas wird als moderat eingeschätzt. Das Risiko des unerkannten Zirkulierens von HPAI H5-Viren in Wassergeflügelhaltungen wird ebenfalls als moderat eingestuft.

Das FLI empfiehlt als oberste Priorität den Schutz des Geflügels vor einem Eintrag und der möglichen weiteren Verbreitung von HPAIV-Infektionen. Hierzu müssen die einschlägig empfohlenen Biosicherheitsmaßnahmen und Überwachungs- bzw. Abklärungsuntersuchungen überprüft und unbedingt konsequent eingehalten werden. Zur Einhaltung von Grundregeln der Biosicherheit sind Geflügelhaltende gesetzlich verpflichtet.

Gesonderte Risikoeinschätzung für Rinder

Das Risiko des Eintrags des US-amerikanischen HPAI H5N1-Stammes (B3.13) in deutsche Rinderbestände einschließlich Milchkuhbetriebe wird als sehr gering eingeschätzt. Grundlage dieser Einschätzung ist, dass nach den vorliegenden Handelsdaten weder Rohmilch noch lebende Rinder aus den USA nach Deutschland importiert werden. Importierte Milcherzeugnisse sind so behandelt, dass eine Infektiosität eventuell enthaltener HPAI Viren unwahrscheinlich ist. Ein Eintrag über Personen, die kontaminierte Rindererzeugnisse (Rohmilch) im Gepäck haben und dann in Rinderhaltungsbetriebe gelangen, ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich.