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EFSA Bericht

Vogelgrippe bleibt ein globales Problem

Die Situation in Bezug auf die Vogelgrippe entwickelt sich in Europa und weltweit weiter. EFSA, ECDC und EURL haben jetzt ihren neuesten Bericht zur Ausbreitung der Aviäre Influenza (AI) veröffentlicht.

Veröffentlicht am
In Ländern wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Italien wurde eine abnorme Massensterblichkeit bei Möwen beobachtet.
In Ländern wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Italien wurde eine abnorme Massensterblichkeit bei Möwen beobachtet.tdal/Shutterstock.com
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Es liegen Berichte über neue Ausbrüche bei Vögeln und gelegentliche Infektionen bei Säugetieren vor. Vereinzelte Infektionen beim Menschen wurden aus Ländern außerhalb der EU gemeldet, während das Risiko für die Bevölkerung innerhalb der EU weiterhin gering bleibt. Dies sind einige der Ergebnisse zur Vogelgrippe aus dem neuesten Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und des EU-Referenzlabors (EURL).

Ausbreitung bei Wildvögeln in Europa

Hochpathogene aviäre Influenzaviren (HPAI) haben in der EU zu einem Anstieg der Fälle bei Wildvögeln, insbesondere bei Möwen, geführt und verursachen weiterhin gelegentlich Infektionen bei Säugetieren. Die Zahl der Ausbrüche bei Geflügel in der EU zwischen Dezember 2022 und März 2023 ist seit dem Höchststand im November 2022 zurückgegangen. Zwischen dem 3. Dezember 2022 und dem 1. März 2023 wurde in Europa bei domestizierten (522) und wilden (1.138) Vögeln in 24 Ländern das hochpathogene aviäre Influenzavirus (HPAI) A (H5N1) gemeldet. In Ländern wie Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Italien wurde eine abnorme Massensterblichkeit bei Möwen beobachtet.

Das Infektionsrisiko für Geflügel könnte in den kommenden Monaten steigen, da sich die Möwen landeinwärts ausbreiten und sich möglicherweise mit Geflügelproduktionsgebieten überschneiden. Die EFSA und das EURL empfehlen Präventionsstrategien in Geflügelproduktionsgebieten.

Überwachung empfänglicher Säugetiere

Mutationen, die mit einer genetischen Anpassung an Säugetiere einhergehen, wurden bei einigen der zirkulierenden Viren sowohl bei Säugetieren als auch bei Vögeln festgestellt. Darüber hinaus deuten die jüngsten Massensterben bei Säugetieren wie Seelöwen auf eine mögliche Übertragung des HPAI-Virus unter Säugetieren hin. In diesem Zusammenhang empfehlen Wissenschaftler der EFSA und des EURL die Überwachung wild lebender und gezüchteter Säugetiere – insbesondere amerikanischer Nerze und Schweine – in Gebieten, in denen HPAI auftritt, auszuweiten und zu verstärken.

Geringes Risiko für die Allgemeinbevölkerung

Obwohl sporadische Vogelgrippeinfektionen beim Menschen mit schwerem Krankheitsverlauf und tödlichem Ausgang gemeldet wurden, sind Infektionen beim Menschen nach wie vor selten. Die meisten der in letzter Zeit aus Ländern außerhalb der EU gemeldeten schweren Infektionen beim Menschen standen im Zusammenhang mit Personen, die mit krankem und totem Geflügel in Kontakt kamen und keine persönliche Schutzausrüstung trugen – insbesondere in Hinterhofhaltungen.

Nach Einschätzung des ECDC ist das Risiko für die Allgemeinheit in Europa nach wie vor gering und für Arbeitnehmer sowie Menschen, die mit potenziell infizierten kranken sowie toten Vögeln und Säugetieren in Kontakt kommen, gering bis mäßig. Das ECDC bestätigt, dass die derzeit im Umlauf befindlichen HPAI-Viren für antivirale Arzneimittel, die für den Menschen verfügbar sind, empfänglich sind und dass diese Viren bevorzugt an aviäre Rezeptoren bei Vögeln und nicht an humanähnliche Rezeptoren anknüpfen.

Das ECDC, die EFSA und das EURL empfehlen, bei Kontakt mit Vögeln eine angemessene persönliche Schutzausrüstung zu tragen. Personen, die mit infizierten Vögeln oder Säugetieren in Kontakt gekommen sind, sollten getestet und überwacht werden, um mögliche Übertragungsfälle frühzeitig zu erkennen.

EFSA-Bericht: Avian influenza overview December 2022 – March 2023