Krankheiten und Tierverluste im Mobilstall
Auch oder insbesondere im Mobilstall gilt es, die Tiere gut zu beobachten, um auf Krankheiten oder Stressverhalten wie Federpicken oder Kannibalismus reagieren zu können. Die meisten Tierverluste entstehen jedoch durch Beutegreifer.
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Prädatoren als Herausforderung in der Mobilstallhaltung
Prädatoren wie Fuchs, Waschbär, Habicht oder Mäusebussard verursachen laut dem hessischen Geflügelgesundheitsdienst (GGD) die meisten Verluste in der Mobilstallhaltung. Eine effektive Maßnahme zur Abschreckung sind Ziegen auf der Weide, die erfahrungsgemäß Beutegreifer wie Habichte zuverlässig fernhalten.
Hähne als Schutz und Stressminderung
Ein bewährter Ansatz ist es auch, (Bruder-)Hähne in die Herde zu integrieren, etwa im Verhältnis 10 Hähne auf 300 Hennen. Dabei ist wichtig, dass die Tiere zusammen aufgewachsen sind; andernfalls akzeptieren die Hennen die Hähne nicht und greifen sie möglicherweise an. Hähne fördern das soziale Miteinander und reduzieren so den Stress innerhalb der Herde. Außerdem schützen sie die Gruppe, indem sie Warnrufe ausstoßen, wenn sich Prädatoren nähern – erfahrene Hähne greifen sogar Habichte an.
Bakterien und Viren: Gleiche Herausforderungen wie in festen Ställen
Der GGD Hessen beobachtet in Mobilställen ein ähnliches Spektrum an Bakterien und Viren wie in festen Geflügelställen. Zu den häufigsten Bakterien zählen E. coli, Mykoplasmen und Gallibacterium. Bei Viren tritt vor allem die Infektiöse Bronchitis (IB) auf, aktuell verstärkt der Stamm QX. Auch Ekto- und Endoparasiten sind ein Thema: Die Rote Vogelmilbe findet früher oder später ebenfalls ihren Weg in die Mobilställe.
Vorsorge für kranke Tiere und Notfallplanung
Es ist essenziell, dass die sachgerechte Versorgung kranker Hennen – separat von der Herde – jederzeit gewährleistet ist. Auch die Nottötung sollte im Bedarfsfall möglich sein. Die Entsorgung toter Tiere muss ebenfalls eingeplant werden, um hohe Hygiene- und Gesundheitsstandards zu wahren.