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Hintergrund

Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung

Wie sieht die Nutztierstrategie der Zukunft aus? Wie kann man diese ausbauen, umsetzen und finanzieren? Damit beschäftigt sich das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung unter Vorsitz des ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert, weswegen das Netzwerk meist als „Borchert-Kommission“ bezeichnet wird.

Veröffentlicht am
Jochen Borchert ist Vorsitzender des Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung.
Jochen Borchert ist Vorsitzender des Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung.Xander Heinl/photothek.de/BMEL
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Bundesministerin Julia Klöckner hatte die Kommission 2019 eingesetzt, um erstmals Entscheider und Fachleute aus Politik, Wissenschaft, Praxis, Wirtschaft und Verbänden an einen Tisch zu bringen. Ihre Empfehlungen zur Umgestaltung der Nutztierhaltung hat das Gremium im Februar 2020 veröffentlicht.

Machbarkeitsstudie

Zur Überprüfung der Umsetzbarkeit dieser Vorschläge wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die im März 2021 veröffentlicht wurde. Im Kern sagt sie folgendes aus:

  • Die Studie zeigt, welche Änderungen in Hinblick auf Finanzierung und der Förderung des Umbaus der Nutztierhaltung in Deutschland bzw. Europa rechtlich möglich sind und welche nicht.
     
  • Landwirte sollen für die Kosten durch den tierwohlgerechten Umbau und die erhöhten laufenden Kosten einen Ausgleich erhalten.
     
  • Den Empfehlungen des Kompetenznetzwerkes stehen keine grundsätzlichen Bedenken entgegenstehen.

Politikfolgenabschätzung

Bundesministerin Julia Klöckner stellte Anfang Mai 2021 die „Politikfolgenabschätzung zu den Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung“ vor, die vom Thünen-Institut hat vorgenommen wurde. Die Kernaussagen:

  • Eine kraftvolle Nutztierstrategie,die von einem Großteil der Bevölkerung mitgetragen wird, kann dazu führen, dass viele tierhaltende Betriebe eine Perspektive für die Zukunft haben.
  • Die Bereitschaft an dieser Nutztierstrategie teilzuhaben seit entscheidend für die positive Entwicklung des Sektors.
  • Das Borchert-Konzeptssieht grundsätzlich drei Tierwohlstufen vor, was mit Argumenten und Zahlen untermauert wird.
  • Die erste Tierwohlstufe sei zwar nicht effizient, wenn man Aufwand und Nutzen bzw. erreichtes Tierwohl abwägt. Jedoch habe diese erste Stufe ihre Berechtigung, um Tierhaltern, die willig sind ihren Betrieb umzustellen, den Einstieg zu erleichtern. Sie brauchen zudem Sicherheit, etwa durch langfristige Verträge,
  • Verbraucher müssen mitgenommen werden. Ohne Tierwohlkennzeichnung und das damit mögliche Bekenntnis der Verbraucher ist ein Umbau der Nutztierhaltung nicht möglich.

Mitglieder der Borchert-Kommission

Jochen Borchert - Vorsitzender (Bundesminister a.D:)
Gundula Frank - stellvertretende Vorsitzende (Betriebsleiterin)

Aus der Praxis

  • Philipp Schulze Esking (Betriebsleiter, Schweinemast, DLG Vorstand, Nordrhein-Westfalen)
  • Lucia Heigl (Betriebsleiterin, Milchviehhaltung, stellvertretende AbL-Bundesvorsitzende, Bayern)
  • Gundula Frank (Betriebsleiterin, Rinder und Mutterschafe, Brandenburg)
  • Christine Brömmer (Betriebsleiterin, Geflügelproduktion, Niedersachsen)


Aus Agrar- und Wirtschaftsverbänden

  • Bernhard Krüsken (Deutscher Bauernverband)
  • Franz-Josef Holzenkamp (Deutscher Raiffeisenverband)
  • Georg Geuecke (Bundesverband Rind und Schwein)
  • Friedrich-Otto Ripke (Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft)
  • Martin Schulz (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft)
  • Franz-Martin Rausch (Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels)
  • Dr. Heike Harstick (Verband der Fleischwirtschaft)
  • Hubert Heigl (Naturland, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft)
  • Stefan Schmidt (Bund der Deutschen Landjugend)

Aus Umweltverband und Veterinärwesen

  • Olaf Brand (Bund für Umwelt und Naturschutz)
  • Dr. Matthias Link ( Bundestierärtzekammer)

Aus den zuständigen Landesministerien:

  • Dr. Hans Ableiter (MLR Baden-Württemberg)
  • Marion Zinke (Mecklenburg-Vorpommern)
  • Dr. Martin Heilemann (Schleswig-Holstein)
  • Prof. Dr. Ludwig Theuvsen (Niedersachsen)
  • Prof. Dr. Friedhelm Jaeger (Nordrhein-Westfalen)
  • Friedrich Mayer (Bayern)

Aus der Wissenschaft

  • Prof. Dr. Folkhard Isermeyer (Thünen-Institut)
  • apl. Prof. Dr. Lars Schrader (Friedrich Löffler-Institut)
  • Prof. Dr. Ute Knierim (Universität Kassel)
  • Prof. Dr. Harald Grethe (Humboldt-Universität zu Berlin)
  • Prof. Dr. Peter Kunzmann (Tierärztliche Hochschule Hannover)
  • Prof. Dr. Achim Spiller (Georg-August-Universität Göttingen)
  • Prof. Dr. José Martinez (Georg-August-Universität Göttingen)