Der Blick über die Herde reicht nicht aus

In Thüringen wurden 34 Herden verschiedenster Größe mit Legehennen mit intakten Schnäbeln drei Jahre lang fachlich begleitet, bonitiert sowie Daten zu Haltungsbedingungen, Management und Leistungen erfasst. Ein Ziel war dabei, ein Kontrollschema zu entwickeln, um Federpicken und Kannibalismus früh zu begegnen.

Veröffentlicht am: von Dr. Christine Ahlers und Martin Huchler
erschienen am 03.04.2020

erschienen in DGS Magazin 14/2020

Das erste Drittel der Haltung im
Legestall ist besonders kritisch. In
dieser Phase orientieren sich die Hennen in der für sie neuen Umgebung,
gewöhnen sich an neues Futter,
beginnen mit der Eiablage, erreichen die
Legespitze und nehmen überdies noch
zu. Alles Stressfaktoren, die Verhaltensstörungen begünstigen können. — Das erste Drittel der Haltung im Legestall ist besonders kritisch. In dieser Phase orientieren sich die Hennen in der für sie neuen Umgebung, gewöhnen sich an neues Futter, beginnen mit der Eiablage, erreichen die Legespitze und nehmen überdies noch zu. Alles Stressfaktoren, die Verhaltensstörungen begünstigen können. Berendsen

Kurz und bündig Mit zunehmendem Alter wurden in allen am Thüringer Projekt beteiligten 34 Legehennenherden, unabhängig von der Herdengröße, Gefiederschäden festgestellt. Die ersten Wochen bzw. Monate im Legehennenstall entscheiden dabei über den weiteren Verlauf von Federpicken und Kannibalismus. Nur über Einzeltieruntersuchungen können früh Anzeichen für diese Verhaltensstörungen gefunden werden. In den Projektherden konnte überdies ein Zusammenhang zwischen der Verlustrate und Gefiederschäden festgestellt werden. Seit 2017 werden in Deutschland keine Legehennen mit kupierten Schnäbeln mehr eingestallt. Nicht wenige Halter hatten damals die Befürchtung, durch mehr „nackte“ Hühner im Stall und erhöhte Tierverluste wegen...

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