
Vogelgrippe: Weitere Ausbrüche in Europa erwartet
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnt in ihrem neuen Quartalsbericht vor anhaltend hohen Fallzahlen der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in Europa. Besonders Wildvögel sind stark betroffen, aber auch zahlreiche Geflügelbetriebe melden Ausbrüche. Die Behörden rechnen damit, dass die Situation erst gegen Winterende spürbar abnimmt.
von DGS Redaktion Quelle ZDG, Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erschienen am 12.12.2025Zwischen dem 6. September und dem 28. November 2025 wurden laut EFSA, ECDC und dem EU-Referenzlabor insgesamt 2.454 Ausbrüche bei Wildvögeln registriert – der höchste Stand seit 2016. Besonders Wasservögel und Kraniche verzeichnen hohe Sterblichkeitsraten. Fast alle Nachweise stehen im Zusammenhang mit einer neu eingeschleppten H5N1-Variante, die in der Region zuvor bereits zirkuliert hatte. Der starke Anstieg könnte auf eine fehlende Immunität der Wildvogelpopulation oder eine erhöhte Übertragbarkeit des Virus zurückgehen.
Die Behörden erwarten, dass das Virus bei Wildvögeln weiterhin auf hohem Niveau verbreitet bleibt und erst gegen Ende des Winters zurückgeht.
Zahlreiche Ausbrüche in Geflügelhaltungen
In landwirtschaftlichen Betrieben wurden im selben Zeitraum 442 HPAI-Ausbrüche in 29 europäischen Ländern bestätigt. Die Übertragung in Geflügelbestände erfolgt überwiegend über Wildvögel, meist indirekt. Besonders betroffen sind Truthähne, aber auch in geimpften Entenbeständen steigen die Nachweise.
Zu den Risikofaktoren zählen vor allem:
- Virusübertragung durch Wildvögel,
- stark kontaminierte Umgebungen nahe Geflügelbetrieben,
- feuchte Wetterbedingungen, die die Virusstabilität begünstigen.
Die EFSA empfiehlt dringend, Hausgeflügel einzustallen oder zumindest vor Wildvögeln zu schützen. Strenge Biosicherheitsmaßnahmen und verstärkte Überwachung bleiben zentrale Strategien, um neue Ausbrüche frühzeitig zu erkennen.
Nachweise bei Säugetieren nehmen leicht zu
Auch bei wildlebenden Säugetieren wurden vermehrt Infektionen festgestellt – besonders Füchse waren betroffen. Nach längerer Zeit ohne Fälle trat HPAI zudem wieder bei Hauskatzen in zwei europäischen Ländern auf. Der wahrscheinlichste Infektionsweg ist der direkte oder indirekte Kontakt zu infizierten Wildvögeln. Hinweise auf Übertragungen durch kontaminiertes Rohfutter bestehen nicht.
Tierhalter werden deshalb angehalten, Haustiere nicht mit rohem Fleisch zu füttern und sie in stark betroffenen Regionen im Haus oder an der Leine zu halten. Neue Säugetierarten waren im Berichtszeitraum nicht betroffen.
Den Bericht der EFSA lesen Sie HIER.









