
ZDG fordert Aufstallungspflicht
Angesichts der derzeit massiven Ausbreitung der Geflügelpest in Deutschland hat der ZDG die Bundesländer dazu aufgerufen, eine Aufstallungspflicht für Geflügel „zu prüfen und gegebenenfalls anzuordnen“. Für bestimmte Haltungsformen, in denen eine Aufstallung nicht praktikabel sei, sollte eine Freilandhaltung bei vollem Versicherungsschutz aber weiter möglich sein.
von AgE erschienen am 27.10.2025Angesichts der derzeit großen Dynamik der Ausbreitung von Hochpathogener Aviärer Influenza (HPAI) in Deutschlands Wildvogelpopulation und der Nutztierhaltung hat der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) die Bundesländer dazu aufgerufen, eine Aufstallungspflicht für Geflügel „zu prüfen und gegebenenfalls anzuordnen“. Eine frühzeitige, koordinierte Entscheidung würde dazu beitragen, die Seuchenausbreitung wirksam zu begrenzen und den Druck auf Tierärzte, Betriebe und Behörden zu mindern, erklärte der Verband am Freitag (24.10.) gegenüber AGRA Europe.
Bestimmten Haltungsformen wie zum Beispiel der Gänsehaltung, für die es keine praktikable Möglichkeit einer vollständigen Aufstallung gebe, sollte weiter die Möglichkeit einer Freilandhaltung eingeräumt werden, forderte der ZDG. Die Betriebe dürften dadurch aber nicht den Versicherungsschutz über die Tierseuchenkasse verlieren. Voraussetzung hierfür sei die Umsetzung geeigneter Biosicherheitsmaßnahmen. Diese müssten jetzt von allen Geflügelhaltern verstärkt werden.
Unterdessen wurde von HPAI-betroffenen Städten und Landkreisen unter anderem die Aufstallung von Nutzgeflügel regional angeordnet. Auf Länderebene gab es zum Beispiel in Schleswig-Holstein Anordnungen zu anderen Biosicherheitsmaßnahmen als der Aufstallung, etwa zur verstärkten Desinfektion von Transportfahrzeugen und beim Betreten der Ställe. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsministerium appellierte an die Geflügelhalter, auch eine vorzeitige Schlachtung der Tiere in Betracht zu ziehen.
Die Niedersächsische Geflügelwirtschaft (NGW) warnte davor, dass der aktuelle Seuchenzug marktrelevant werden und durch zum Beispiel durch weiter steigende Eierpreise auch die Verbraucher treffen könnte. Für Eier werden in Deutschland bereits jetzt Rekordpreise erzielt, denn die gewachsene und derzeit rege Nachfrage kann nicht bedient werden. Das Angebot ist knapp, laut der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein wegen des Verbots der Kleingruppenhaltung ab Jahresbeginn, der Auswirkungen der Vogelgrippe und wegen des Bestandsabbaus in der niederländischen Hühnerhaltung.









