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DBV-Veredlungstag 2025

Aldi Süd will am BUT festhalten

Aldi Süd hat die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung für die Umsetzung des Plans „Haltungswechsel“ betont. Der Kunde sei nicht bereit, die vollen Kosten für den Umbau der Tierhaltung zu tragen. Daher werde die staatliche Förderung gebraucht. Der DBV sieht in den „Haltungswechsel“-Verträgen mit den Landwirten deshalb keine Lösung für die Branche. In der Kritik steht auch die Geltungsdauer der Verträge.

von AgE erschienen am 24.10.2025
Der Kunde ist nicht bereit, die Umbaukosten für den Tierhaltungswechsel zu tragen. © PixelBiss/Shutterstock
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Die Streichung des Bundesprogramms Umbau der Tierhaltung (BUT) ist auch ein harter Schlag für die Initiativen des Lebensmittelhandels zur Förderung des Tierwohls. Das ist auf dem Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervorgehoben geworden, der am Mittwoch (22.10.) in Coesfeld stattfand.

Dr. Julia Adou von Aldi Süd erklärte, dass die Umsetzung des Plans „Haltungswechsel“ ein sehr mutiger Schritt von Aldi gewesen sei. Man habe damit auf Druck von Nichtregierungsorganisationen reagiert. Allerdings sei die Bereitschaft der Kunden, mehr für Tierwohl zu zahlen, nicht in ausreichendem Umfang vorhanden. Etwas höhere Preise für Produkte höherer Haltungsstufen würden akzeptiert. Für die Deckung der vollen Mehrkosten fehle es aber an Zahlungsbereitschaft. Daher werde staatliche Förderung gebraucht. Eine Verbände-Allianz müsse die Politik dazu bewegen, die Hilfen aufrechtzuerhalten. Erst am Montag (20.10.) hatte Aldi Süd angekündigt, den Verkauf von Frischfleisch aus der Haltungsform 1 ab Mitte Januar 2026 weitgehend einzustellen.         

DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier sieht in den Tierwohl-Verträgen des Lebensmittelhandels wegen der Abhängigkeit von der staatlichen Förderung derzeit keine Lösung für umbauwillige Schweinehalter. Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen warf Aldi vor, mit Nichtregierungsorganisationen, aber nicht mit den Kunden zu kommunizieren. Außerdem kritisierte er die aktuelle Geltungsdauer der Verträge. Sie deckten den Abschreibungszeitraum für Investitionen in die Ställe nicht ab. Auch Dr. Wilhelm Uffelmann von Westfleisch SCE mbH vermisst langfristige Verträge zwischen dem Handel und den Landwirten. Einzig Aldi biete mit einer Verpflichtungsdauer von fünf bis sieben Jahren gegenwärtig Verträge mit längeren Laufzeiten an. Dabei sei der Umbau der Tierhaltung nur durch die Kooperation in der Kette möglich.