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Mitgliederversammlung des BVEi

Bundesverband Ei fordert klare Perspektiven

Während die Eiernachfrage boomt, erschweren Verschärfungen der TA Luft, praxisferne EU-Vermarktungsnormen oder hemmende baurechtliche Vorschriften den Ausbau dringend benötigter Produktionskapazitäten. Das wurde auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Ei (BVEi) thematisiert.

von Dr. Heike Engels, Syke erschienen am 14.10.2025
Mitglieder des BVEi-Vorstands mit Agrarminister Schwarz und dem BVEi-Geschäftsführer auf der BVEi-Mitgliederversammlung 2025 in Lübeck, v. l.: Ingo Harsmann, Peter Klindworth, Hartmut Lohse, Landeslandwirtschaftsminister Werner Schwarz, Eckard Thale, Robert Schmack, BVEi-Geschäftsführer Wolfgang Schleicher, BVEi-Vorsitzender Hans-Peter Goldnick und Hermann-Josef Hennes. © BVEi
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Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Ei am 9. Oktober 2025 in Lübeck begrüßte der Vorsitzende Hans-Peter Goldnick, der auch Landesvorsitzender des Geflügelwirtschaftsverbandes Schleswig-Holstein/Hamburg sowie Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) ist, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erstmals in seiner neuen Rolle. Im Mittelpunkt seiner Rede stand neben der außergewöhnlichen Marktlage ein Rückblick auf die durchaus erfolgreiche Arbeit des Verbandes im politischen wie im öffentlichen Raum: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland ist 2024 auf 249 gestiegen, ein Plus von 10 Eiern gegenüber 2023, das einspricht einer kompletten Eierschachtel mehr.

Positive Marktentwicklung, schwierige Rahmenbedingungen

Gleichzeitig bleiben die Produktionskapazitäten begrenzt, sowohl national als auch im europäischen Ausland. In Polen behindern Seuchenausbrüche die Produktion, in den Niederlanden führt der politisch gewollte Strukturwandel zu Rückgängen. Die Folge: Es fehlen geschätzt fünf Millionen Legehennenplätze. Das Ei wird zur raren Ware. Aus einem Angebotsmarkt ist ein Nachfragemarkt geworden und das auf absehbare Zeit.

Trotz dieser positiven Marktentwicklung wies der Vorsitzende auf die schwierigen Themen wie die Verschärfungen der TA Luft, praxisferne EU-Vermarktungsnormen oder hemmende baurechtliche Vorschriftenhin, die den Ausbau dringend benötigter Produktionskapazitäten erschweren. Auch betonte er die anhaltenden Herausforderungen durch die Aviäre Influenza. Besonders kritisch äußerte sich der Vorsitzende zur Einfuhr von Eiern aus der Ukraine. Trotz Anerkennung der sehr schwierigen Situation für die dortige Bevölkerung wies er darauf hin, dass ungleiche Standards bei der Tierhaltung und der Lebensmittelsicherheit den fairen Wettbewerb und das Verbrauchervertrauen gefährden.

Neben der Analyse benannte Hans-Peter Goldnick auch konkrete Lösungen, die bereits auf den Weg gebracht wurden: von fachlich fundierten Stellungnahmen über politische Gespräche bis hin zur aktiven Medienarbeit. Der Verband zeige sich nicht nur als Mahner, sondern auch als Gestalter im Sinne der Branche. Deutlich wurde in der Rede das gewachsene politische Gewicht und Profil des Verbandes, auch durch eine intensive Präsenz in Medien und Politik.

Abschließend rief er zur Geschlossenheit und klarer Interessenvertretung auf: Die Branche habe allen Grund zum Selbstbewusstsein, müsse aber wachsam und engagiert bleiben für ein starkes, zukunftsfähiges Ei aus Deutschland.

Es folgten die Kurzberichte der Fachbeiräte Junghennenaufzucht, Legehennenhaltung, Packstellen und Eierhandel sowie Eierbehandlung.

Hans-Peter Goldnick, Vorsitzender des Bundesverbandes Ei e. V.: Der Verband zeige sich nicht nur als Mahner, sondern auch als Gestalter im Sinne der Branche, so Goldnick auf der Mitgliederversammlung.
Hans-Peter Goldnick, Vorsitzender des Bundesverbandes Ei e. V.: Der Verband zeige sich nicht nur als Mahner, sondern auch als Gestalter im Sinne der Branche, so Goldnick auf der Mitgliederversammlung. © ZDG

Vortragstagung mit Grußworten von Minister Schwarz

Im Anschluss sprach der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister Werner Schwarz ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Nachmittag stand im Fokus von zwei spannenden Fachvorträgen: Dr. Birgit Spindler, Tierärztliche Hochschule Hannover, stellte ein Projekt vor, welches sich mit dem tierschonenden Fangen und Tragen von Nutzgeflügel beschäftigt. Wie künstliche Intelligenz für mehr Tierwohl in der Legehennenhaltung sorgen kann, war das Thema von Dr. Astrid Grün, Universität Rostock.

Die DGS wird über die Mitgliederversammlung und Vortragstagung noch ausführlicher berichten.