
Kambodscha: Weitere Fälle bei Mensch und Tier
In Kambodscha ist die Zahl der Infektionen mit dem Vogelgrippevirus H5N1 weiter gestiegen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Land seit Anfang August drei neue Fälle beim Menschen bestätigt. Damit wurden in diesem Jahr bereits 15 Infektionen registriert.
von DGS Redaktion Quelle Wattag.net erschienen am 25.08.2025Betroffen waren ein sechsjähriger Junge aus der Provinz Tbong Khmum, ein 26-Jähriger aus Siem Reap sowie ein sechsjähriges Mädchen aus Takeo. Alle drei hatten zuvor Kontakt mit erkranktem oder verendetem Geflügel und wurden in kritischem Zustand in Krankenhäuser eingeliefert. Nach Informationen des Fachblogs Avian Flu Diary könnte die Schwere der Symptome mit einer neu klassifizierten Virusvariante (Klade 2.3.2.1e) zusammenhängen, die sich derzeit rasant unter Haus- und Wildvögeln in Kambodscha ausbreitet.
Auch in der Geflügelhaltung breitet sich die Tierseuche aus: Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) meldete allein seit Ende Juli drei weitere hochpathogene Ausbrüche in den Provinzen Battambang, Siem Reap und Takeo. Seit Juli 2024 wurden insgesamt 27 Ausbrüche dokumentiert, die knapp 9.700 Vögel in nichtkommerziellen Herden betrafen (WOAH).
Die Nachbarländer reagieren wachsam: In Thailand hat die Regierung die Überwachung von Geflügel intensiviert, vor allem in Grenzregionen zu Kambodscha. Landwirte wurden aufgerufen, Stallungen strikt zu sichern, Fahrzeuge regelmäßig zu desinfizieren und jeden Verdachtsfall sofort zu melden (NationThailand).
Auch Indien ist erneut betroffen: Nach fünfmonatiger Pause meldeten die Behörden im Bundesstaat Odisha zwei Ausbrüche von H5N1, bei denen rund 24.000 Tiere starben. Bereits im ersten Halbjahr 2024 waren laut Regierungsbericht an die WOAH mehr als 278.000 Vögel durch insgesamt 42 Ausbrüche verendet, besonders in Kerala, aber auch in Andhra Pradesh, Jharkhand und Maharashtra (Hindustan Times).
Etwas stabiler zeigt sich die Lage auf den Philippinen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums gab es dort seit Ende April keine neuen Fälle. Dennoch gelten fünf Regionen auf der Insel Luzon weiterhin als betroffen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur laufen erste Gespräche mit einem japanischen Unternehmen über mögliche Geflügelexporte – diese dürften jedoch erst dann zustande kommen, wenn das Land offiziell als HPAI-frei anerkannt ist.