
Kokzidosemanagement mit Alternativen
Kokzidose gehört zu den größten Gesundheitsproblemen in der Geflügelhaltung und verursacht hohe Kosten weltweit. Effektives Management erfordert heute den gezielten Einsatz verschiedener Alternativen.
von DGS Redaktion Quelle Modern Poultry erschienen am 17.07.2025Kokzidose zählt zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen in der Geflügelhaltung – besonders bei Masthühnern. Weltweit liegt sie regelmäßig unter den Top Ten der wirtschaftlich bedeutendsten Krankheiten und belegt in vielen Regionen sogar Platz drei. Besonders schwierig wird das Management dort, wo keine Antibiotika verwendet werden dürfen. Laut Modern Poultry belaufen sich die weltweiten Kosten für Prävention und Folgen der Krankheit (einschließlich Morbidität, Mortalität und Kontrollmaßnahmen) auf etwa 17 US-Cent pro produziertem Huhn – Zusatzkosten durch Folgekrankheiten wie nekrotische Enteritis oder feuchte Einstreu noch nicht eingerechnet.
Den Darm verstehen ist der Schlüssel zur Prävention
Dr. Kayla Price betonte auf der Poultry Science Association-Tagung 2024, dass ein gesunder Darm die Basis sei: Intakte Epithelzellen mit Zotten, Schleim- und M-Zellen sorgen für eine stabile Barriere, gleichmäßige Verdauung und eine vielfältige Mikrobiota. Eimeria, der Erreger der Kokzidose, zerstört diese Struktur. Die Parasiten dringen in Zellen ein, vermehren sich dort und verlassen sie explosionsartig – was massive Entzündungen und Gewebeschäden verursacht. Mit jedem Zyklus steigt die Belastung für den Darm und das Immunsystem.
Die Auswahl geeigneter Alternativen hängt von vielen Faktoren ab – Haltungsbedingungen, Futtermittel, Wasserqualität, Mikroklima und Management. „Es gibt keine Wunderlösung. Der Erfolg liegt in der Kombination verschiedener Maßnahmen“, so Price. Sie empfiehlt die 80/20-Regel: 80 % des Erfolgs hängen von Fütterung, Wasser- und Stallmanagement ab, 20 % vom gezielten Einsatz alternativer Produkte.
Entscheidend sei es, das Hauptproblem zu erkennen: Ist die Die Auswahl geeigneter Alternativen hängt von vielen Faktoren ab – Haltungsbedingungen, Futtermittel, Wasserqualität, Mikroklima und Management. „Es gibt keine Wunderlösung. Der Erfolg liegt in der Kombination verschiedener Maßnahmen“, so Price. Sie empfiehlt die 80/20-Regel: 80 % des Erfolgs hängen von Fütterung, Wasser- und Stallmanagement ab, 20 % vom gezielten Einsatz alternativer Produkte.
Entscheidend sei es, das Hauptproblem zu erkennen: Ist die Kokzidose direkt verantwortlich, oder eine sekundäre bakterielle Infektion wie Enteritis? Entsprechend müsse man Maßnahmen kombinieren, beispielsweise gegen Mykotoxine, für Darmgesundheit oder zur Unterstützung der Abwehr.
Wie Alternativen wirken können
Alternativen können direkt gegen Eimeria wirken beispielsweise durch Pflanzenstoffe, die die Sporulation hemmen oder die Zellinvasion der Parasiten erschweren. Andere greifen in die Zellstruktur der Parasiten ein oder erzeugen oxidativen Stress, der deren Überleben reduziert. Auch die Wirtszelle lässt sich schützen: durch Antioxidantien, immunmodulierende Stoffe oder durch Maßnahmen, die den Wasserhaushalt in den Darmzellen stabil halten und so feuchte Einstreu verhindern.
Ein mit Kokzidose belasteter Darm kann Nährstoffe schlechter aufnehmen, was zu Mangelzuständen, etwa bei Aminosäuren, führt. Angepasste Mischungen, Enzyme sowie hoch bioverfügbare Mineralien und Vitamine helfen, diesen Defiziten entgegenzuwirken und das Immunsystem zu stärken. Mykotoxinbinder können zusätzlich die Schleimhautreizung reduzieren.
Ein gesundes, vielfältiges Mikrobiom unterstützt die Darmbarriere und kann Sekundärinfektionen verhindern. „Es geht nicht nur um die Anzahl der Bakterien, sondern darum, welche Arten da sind und was sie tun“, so Price.
Wer Kokzidose also langfristig im Griff behalten will, braucht ein umfassendes Konzept: fundiertes Wissen über die Darmphysiologie, gezielte Auswahl wirksamer Alternativen und ein starkes Managementteam im Stall. Nur so lässt sich die „Partie gegen Eimeria“ erfolgreich bestreiten.