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Kommissionsvorschlag zum GAP-Omnibuspaket

Bauernverband: „Ansätze sind ausbaufähig“

Dem DBV gehen die Vorschläge der EU-Kommission zur Vereinfachung der GAP nicht weit genug. Zwar seien positive Ansätze vorhanden, in anderen Aspekten sei das „Omnibuspaket“ allerdings „völlig unzureichend“.

von DGS Redaktion Quelle Agra Europe (AgE) erschienen am 15.05.2025
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Die Ansätze des „GAP-Omnibuspakets“ bezeichnete DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken als „ausbaufähig“.
Die Ansätze des „GAP-Omnibuspakets“ bezeichnete DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken als „ausbaufähig“. © Weik/LBV

Nicht gänzlich überzeugt von den Vorschlägen zur Vereinfachung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) ist der Deutsche Bauernverband (DBV). Die Ansätze in dem von der EU-Kommission am 14. Mai 2025 vorgestellten „Omnibuspakets“ bezeichnete DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken als „ausbaufähig“. Die Vereinfachungen müssen bei den Landwirten ankommen, nicht nur bei der Verwaltung, mahnte er. Bei der finalen Ausgestaltung müsse deshalb „deutlich nachgeschärft werden“. Gleichwohl seien durchaus bereits positive Aspekte in dem Paket enthalten, die landwirtschaftliche Betriebe entlasten können, so seine erste Einschätzung.

„Wir begrüßen, dass Biobetriebe künftig weitgehend von den GLÖZ-Auflagen befreit werden sollen“, sagte der DBV-Generalsekretär. Diese Entlastung müsse allerdings auch konventionell wirtschaftende Betriebe mit einbeziehen, mahnte Krüsken. Insbesondere müssen nach Ansicht des Bauernverbandes Genehmigungs- und Anzeigeverpflichtungen beim Dauergrünlanderhalt (GLÖZ 1) EU-rechtlich zurückgenommen werden. Auch brauche es „simple wie praxistaugliche Stichtagsregelungen zum Schutz von produktivem Ackerland“.

„Völlig unzureichend“ sei zudem, dass die soziale Konditionalität nicht zur Disposition gestellt werde, „obwohl sie Betriebe mit Fremdarbeitskräften erheblich belastet und in ihrer jetzigen Form praxisfern ist“, kritisierte Krüsken. Zuletzt hätten auch die Bundesländer deren Streichung gefordert. Positiv seien dagen die in Aussicht gestellten Investitionsförderungen für junge Landwirte, dass pauschale Förderinstrumente für kleine Betriebe eingeführt werden und es weniger Vor-Ort-Kontrollen geben solle.

Deutliche Kritik von der AbL

Bereits vor Präsentation des Omnibuspakets hatte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) scharfe Kritik an den Plänen der Brüsseler Behörde geäußert. „Das sogenannte Vereinfachungspaket ist ein weiterer Rückbau der Agrarpolitik“, erklärte der agrarpolitische Sprecher der AbL, Ottmar Ilchmann, am Mittwochmorgen. Eine wirtschaftliche Stärkung der Betriebe finde nicht statt. Stattdessen würde den Mitgliedstaaten erlaubt, deutlich mehr Grünland umzubrechen als bislang. „Dies wird den Klimawandel und das Artensterben nochmals verschärfen“, warnte Ilchmann.

Stattdessen brauche es zusätzliche Förderangebote innerhalb der Ökoregelungen für Grünlandbetriebe und eine Reform der gemeinsamen Marktordnung, „die gerade für Rinderhalter stabilere und gewinnbringende Erzeugerpreise ermöglicht“, forderte der AbL-Sprecher.