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Versorgung sicherstellen

Bayern will Landtierarztquote einführen

Die bayerische Staatsregierung will dem Mangel speziell an Tierärzten für landwirtschaftliche Nutztiere im Freistaat begegnen. Ein Konzept für eine Landtierarztquote soll die Versorgung sichern und den ländlichen Raum stärken.

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Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber setzte sich für die Einführung einer Landtierarztquote in Bayern ein.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber setzte sich für die Einführung einer Landtierarztquote in Bayern ein.stmuv.bayern
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Das Kabinett beauftragte bei das Umweltministerium mit der Federführung, ein Konzept für eine Landtierarztquote zu erarbeiten und die rechtlichen Voraussetzungen für die Einführung einer solchen Quote zu schaffen. Der Regierung geht es um die Sicherstellung einer guten tierärztlichen Versorgung auf dem Land. Diese diene sowohl dem Tierschutz als auch dem Erhalt und der Fortführung zukunftsfähiger landwirtschaftlicher Betriebsstrukturen im ländlichen Raum.

Vorbild Landarztquote

Nach dem Willen des Kabinetts sollen mit einer Landtierarztquote Veterinärinnen und Veterinäre frühzeitig an den ländlichen Raum gebunden und der Kontakt zur Nutztierpraxis gefördert werden. Als Vorbild dient die Landarztquote in der Humanmedizin. Auch bei den Tierärzten soll ein Auswahlverfahren zusätzlich zu den leistungsbezogenen Kriterien wie Abiturnote oder Medizinertest eingeführt werden. Zudem sollen Absolventen verpflichtet werden, im Anschluss an das Studium in bestimmten Regionen tätig zu werden. Wie in der Humanmedizin soll die Landtierarztquote außerdem durch zusätzliche Maßnahmen wie Stipendien oder Niederlassungsförderungen flankiert werden.

Versorgungslücken entgegenwirken

Ziel sei es, den Tierarztberuf auf dem Land insbesondere in der Nutztierpraxis insgesamt attraktiver zu gestalten, um möglichen Versorgungslücken frühzeitig entgegenzuwirken, erklärte die bayerische Regierung. Die Zukunftsstrategie baue auf vielfältige Maßnahmen auf, darunter die Unterstützung attraktiver Praxismodelle, Verbesserungen bei der Vergütung von Tierärzten und zwei neue Spezialisten-Netzwerke zur tierärztlichen Versorgung von Rindern und Schweinen. Auch der bundesweit einzigartige interdisziplinäre Masterstudiengang „Tiergesundheitsmanagement“ der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Zusammenarbeit mit der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München gehöre dazu.

Die Staatsregierung wies darauf hin, dass nach einer Studie der LMU München in den kommenden Jahren in einigen Regionen Bayerns mit einer tierärztlichen Unterversorgung bei rinderhaltenden Betrieben zu rechnen sei. Gerade in ländlichen Regionen gestalte sich die Nachwuchsgewinnung in der Nutztierpraxis zunehmend herausfordernd. Auch der demografische Wandel habe zu einem deutlichen Rückgang der tierärztlichen Praxen für Nutztiere geführt: Während es in Bayern 2014 noch fast 1 200 niedergelassene Tierärzte für die Versorgung von Nutztieren gegeben habe, seien es aktuell noch knapp 740. 

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