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Forschungsprojekt Mob-ln-Ovo

Forschung: Fluoreszenzspektroskopie-Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei

Forscherinnen und Forscher des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und der Hochschule Coburg forschen an dem Fluoreszenzspektroskopieverfahren, um das Geschlecht von Küken im Ei zu bestimmen.

Veröffentlicht am
Fluoreszenzspektroskopie ist eine Methode, bei der Licht verwendet wird, um Informationen über chemische Substanzen zu erhalten.
Fluoreszenzspektroskopie ist eine Methode, bei der Licht verwendet wird, um Informationen über chemische Substanzen zu erhalten.colourbox.de
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Forscherinnen und Forscher des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und der Hochschule Coburg haben eine Methode entwickelt, um das Geschlecht von Küken im Ei zu bestimmen. Unter der Leitung von Professorin Helene Dörksen ist es dem Team gelungen, mittels eines Fluoreszenzspektroskopieverfahrens das Geschlecht des Embryos im Ei präzise zu identifizieren.

Das Verfahren nutzt Hormone, die sich bei männlichen und weiblichen Küken im Ei unterscheiden. Durch einen Laser, der durch ein winziges Loch in der Eischale geleitet wird, werden diese Hormone angeregt, zu leuchten. Anhand des zurückgeworfenen Lichts kann das Geschlecht des Embryos bestimmt werden. Im wissenschaftlichen Bereich wird dieses Verfahren als Fluoreszenzspektroskopie bezeichnet. Professorin Dörksen konnte aus den Messwerten ein System entwickeln, das männliche von weiblichen Küken unterscheidet. Gemeinsam mit ihrem Forschungskollegen Jens Staufenbiel von der Hochschule Coburg hat sie das Verfahren zum Patent angemeldet.

Schonende Methode zur Geschlechtsbestimmung im Ei

Ein bedeutender Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sie bereits bei Hühnereiern im Alter von 3 bis 6 Tagen funktioniert und die Messung durch die Eihaut erfolgt. Im Gegensatz zu anderen Verfahren, bei denen das Ei komplett geöffnet werden muss, genügt hierfür ein etwa 2 mm großes Loch in der Kalkschale. Laut einer aktuellen Studie, die von dem BMEL in Auftrag gegeben wurde, habe der Embryo zu diesem frühen Zeitpunkt im Ei noch kein Schmerzempfinden.

Mobile Messvorrichtung für Brüterein

Das Forschungsteam hat im Rahmen des Forschungsprojekts "Mob-ln-Ovo" zudem eine mobile Vorrichtung entwickelt, die eine Geschlechtsbestimmung bei befruchteten Eiern ermöglicht. Durch den Einsatz eines Algorithmus-Systems für maschinelles Lernen kann das Geschlecht anhand der Messdaten berechnet werden. Das Ziel des Projekts ist es, die Trefferquote von bisher mindestens 90% bei wenige Tage alten bebrüteten Eiern weiter zu verbessern. Die Wissenschaftler streben an, die mobile Messvorrichtung auch in kleinen und mittelständischen Brütereien flächendeckend einzusetzen.

Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie EFRE.NRW mit Fördergeldern  der Europäischen Union unterstützt. Die Projektlaufzeit erstreckt sich von 01.01.2021 bis 30.06.2023. Die Wissenschaftler streben an, die mobile Messvorrichtung auch in kleinen und mittelständischen Brütereien flächendeckend einzusetzen.

In dem Youtube-Video erklärt Prof. Dr. rer. nat. Helene Dörksen das Fluoreszenzspektroskopieverfahren bei Hühnereiern.