UK: Langsamer wachsende Hähnchen sollen Standard werden
Am britischen Royal Veterinary College (RVC) wird derzeit analysiert, welche Herausforderungen eine Umstellung der britischen Hühnerfleischproduktion auf langsamer wachsende Masthähnchenrassen bedeuten würde.
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Die Selektion auf schnelles Wachstum hat die Effizienz der Broilerproduktion erheblich gesteigert. So wurde Hähnchenfleisch zu dem am häufigsten konsumierten sowie erschwinglichsten Protein weltweit. Mehrere Rassenvergleichsstudien haben jedoch gezeigt, dass langsam wachsende Rassen sowohl in Bezug auf die Gesundheit als auch hinsichtlich des Tierwohls besser abschneiden als traditionelle schnell wachsende Rassen.
Langsam wachsende Rassen machen nur 5% der Produktion aus
Dies hat zu Kampagnen für Erzeuger geführt, um dauerhaft auf die "Better Chicken Commitment"(BCC)-Standards umzustellen. Analysen des RVC zeigen jedoch, dass die überwiegende Mehrheit des britischen Hähnchenfleischs mit 95 % immer noch mit schnell wachsenden Rassen erzeugt wird. Der Einsatz langsam wachsender Rassen muss nach Angaben des RVC von der Industrie gefördert werden.
Studie soll langsam wachsende Rassen attraktiv machen
Das Forschungszentrum für Tierschutzwissenschaft und -ethik des Royal Veterinary College hat sich zum Ziel gesetzt, die unterschiedlichen und lückenhaften Informationen, die bisher in Großbritannien verfügbar sind, zusammenzuführen und zu erweitern. Ein Forscherteam wird die Vorteile für die breite Einführung des BCC untersuchen und dabei verschiedene Interessenvertreterperspektiven zum breiteren Einsatz langsamer wachsender Masthuhnrassen berücksichtigen. Es wird sich auf potenzielle Zielkonflikten zwischen Umweltauswirkungen, Tierschutz und Kosten konzentrieren.
Die RVC-geführte Studie wird in Zusammenarbeit mit der London School of Hygiene and Tropical Medicine, der Veterinärpraxis Slate Hall und dem British Poultry Council durchgeführt und von der BPC und der Animal Welfare Foundation finanziert.