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Umfrage

Pro Klimaschutz - und pro Fleisch

Die Deutschen drängen auf mehr Tierwohl in der Breite, Fleischverzicht und Bio-Zwang sind von der Mehrheit nicht gewünscht. Die Anliegen des Klimaschutzes stellen sie im Zweifel zurück. Diese klaren Botschaften sind das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey.

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Die repräsentative Befragung mit 2.500 Teilnehmern widmete sich den Einstellungen der Verbraucher im Hinblick auf den Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Klimaschutz. Denn tierwohlgerechtere Ställe mit Außenklima und Tieren, die länger leben, verschlechtern die an sich gute Ökobilanz von Geflügelfleisch durch steigende CO2-Emissionen unter anderem aufgrund des höheren Futtermittelbedarfs.

Tierwohl versus Klimaschutz – Prioritäten setzen

Jeder zweite Teilnehmer (50%) wünscht sich demnach, dass sich die Geflügelfleischwirtschaft gleichermaßen um Fortschritte beim Klimaschutz und beim Tierwohl kümmert. Allerdings offenbaren die Befragten eindeutige Prioritäten:

Während 41% die Geflügelwirtschaft vor allem beim Thema Tierwohl in der Pflicht sehen, weisen ihr nur knapp 7% den Klimaschutz als vordringliche Aufgabe zu. „Wir müssen im Dialog mit der Politik schleunigst zu einer pragmatischen Priorisierung der Aufgaben kommen, denn unsere Geflügelhalter geraten Existenznot beim Versuch, beide Ziele gleichzeitig zu erfüllen“, fasste Friedrich-Otto Ripke zusammen, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG).

Veränderungen ja, Konsumverbot nein

Insgesamt sehen 81% der Befragten die Politik in der Pflicht, schnell gesetzliche Rahmenbedingungen für Fortschritte in der Geflügelhaltung zu schaffen – und zwar sowohl beim Tierwohl als auch beim Klimaschutz. Veränderungen sind gewünscht, aber keine Konsumverbote. 

Eine überwältigende Mehrheit von 80% will dabei nicht komplett auf Fleisch verzichten. Die Verbraucher haben zudem klare Vorstellungen bei Geflügelfleischimporten: 88% sprechen sich dafür aus, dass die EU die Rahmenbedingungen so setzt, dass Fleisch im europäischen Binnenmarkt gleiche Tierwohl- und Qualitätsstandards erfüllt.

Anforderungen an Tierwohl und Klimaschutz dürfen nach dem Willen der Bevölkerung nicht in Preise münden, die weite Teile der Gesellschaft überfordern: Zwar ist ein respektabler Anteil von 43% der Befragten bereit, für mehr Tierwohl teures Bio-Fleisch für über 20 Euro pro Kilo zu kaufen, die relative Mehrheit (49%) lehnt dies aber ab.

Für eine Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie

Tierwohl wird den Verbrauchern außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels immer wichtiger. Eine deutliche Mehrheit von 78% findet, dass die Angabe des Herkunftslands von Geflügelfleisch auf Speisekarten in Restaurants und Kantinen Pflicht sein sollte – so wie es in Supermärkten bereits der Fall ist.

Alle Ergebnisse der Umfrage stehen online zum Download bereit.

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