Wertvolle 75 Jahre DGS Magazin
Das DGS Magazin feiert 75. jähriges Jubiläum. In dem Kommentar teilt Verleger Matthias Ulmer Kindheitserinnerungen an geflügelte Themen. Eine Mission bleibt dabei bis heute wichtig: Vorurteile über die Geflügelwirtschaft zu hinterfragen und für Transparenz, Wissen sowie lebhafte Diskussionen zu sorgen.
- Veröffentlicht am

Ich erinnere mich als Kind an die erste Wanderung mit Prof. Siegfried Scholtyssek und seiner Frau, die ab 1970 die engsten Freunde meiner Eltern waren. Seitdem, das war wohl unvermeidlich, war das Huhn Teil meines Lebens. Ernste Berichte aus der Universität, Kommentare zu politischen Entscheidungen, lustige Begebenheiten und vor allem immer wieder spannende Details über die Bedeutung des Huhns in den Kulturen der Welt. Die DGS habe ich als Kind nicht gelesen, so sehr kann ich nicht schwindeln, aber die Berichte über die Redaktion in Bonn und ihren Leiter Herrn Wasmund hörte ich oft beim Abendessen.
Der Widerspruch zwischen den Darstellungen der Geflügelwirtschaft in der Schule und in den Medien und dem, was ich zu Hause mitbekam, war riesig. Damit hatte ich eine Mission: Hinterfragen und Vorurteile ins Wanken bringen. Zeitweise haben mich meine Freunde und Bekannten sicher nervig gefunden. Aber meine detaillierten Berichte über den Prozess der Schlachtung und Zerlegung von Hühnern in einem Schlachthof oder aus Brütereien und von der Geschlechtsbestimmung – das fanden alle spannend. Ich habe immer bedauert, wie wenig die Allgemeinheit darüber weiß. Noch heute korrigiere ich die Lehrer meiner Kinder, wenn sie behaupten, dass in Deutschland noch immer die Käfighaltung üblich sei.
„Meine Mission: Hinterfragen und Vorurteile ins Wanken bringen.“
Matthias Ulmer
In der DGS konnte ich über all die Jahre verfolgen, welchen enormen Wandel die Geflügelwirtschaft mitgemacht hat. Es ist für mich ein Herzensthema, an der Diskussion über den richtigen Weg der Geflügelhaltung mitwirken zu können, mit der Zeitschrift für Transparenz, Wissen und Diskussion zu sorgen. Das Wichtigste aber ist, dass die Leidenschaft für das Huhn und das Ei nicht verloren geht. Diese spiegelt sich auch in der DGS und im Redaktionsteam um Anja Nährig wider. Ich danke für treue Leserinnen und Leser, für einen Verband, der die Branchenanliegen vorantreibt, und für eine Redaktion, die unbestechlich und leidenschaftlich berichtet.