Für die Energiewende: Hühner unter Strom
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Fast wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen bewegt sich derzeit die Bundesregierung, indem sie scheinbar wahllos von Kontinent zu Kontinent fliegt, um neue Energiequellen zu finden. In der Hektik übersieht sie jedoch eine geniale Möglichkeit der Stromgewinnung, die direkt vor ihrer Haus- bzw. der Stalltür vieler Geflügelbetriebe liegt: Photovoltaik über Hühnerausläufen.
Photovoltaikanlagen in Hühnerausläufen
Tierschutz unter Strom – so könnte der Titel einer Betriebsreportage in der DGS lauten, würde der Landwirt mit Photovoltaikanlage in seinen Hühnerausläufen arbeiten. Denn die Module können für Schatten sorgen und im Auslauf trockene Stellen schaffen, die für das Staubbaden der Nutzvögel wichtig sind. Zudem bieten die Energiewandler den Hennen einen guten Schutz vor Greifvögeln. Ein weiterer Vorteil gegenüber herkömmlichen Freiflächenanlagen besteht darin, dass keine zusätzliche Fläche aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen werden muss.
EU-Verordnung verbietet Zweckentfremdung
Ausläufe für Legehennen dürfen jedoch nicht mit Solarpaneelen ausgestattet sein. Warum nicht, fragen Sie jetzt, das wäre doch ein toller Clou? Dies verbietet die Verordnung (EG) Nr. 589/2008 mit Durchführungsbestimmungen hinsichtlich der Vermarktungsnormen für Eier. Die Ausläufe dürfen laut den EU-Bestimmungen außer mit einem Obstgarten, Wald oder Weide nicht zweckentfremdet werden. Eine energetische Nutzung ist damit ausgeschlossen. Ob das sinnvoll ist? Ich denke nicht. Wer eine Energiewende will, sollte auch die politischen Rahmenbedingungen dafür schaffen. Und wer mich kennt, weiß was jetzt kommt: Bitte setzen Sie sich zügig für eine europaweite Regelung ein, Herr Özdemir.