Tierwohl - Kriterien für Geflügelhalter
Wer Mitglied der Initiative Tierwohl werden und seine Produkte mit der Tierwohl-Label auszeichnen lassen will, muss bestimmte Kriterien erfüllen, die über die gesetzlichen Bestimmungen in der Geflügelhaltung hinausgehen.
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Wer der Initiative Tierwohl beitreten und seine Produkte mit dem Tierwohl-Label kennzeichnen möchte, muss bestimmte Kriterien erfüllen, die über die gesetzlichen Anforderungen in der Geflügelhaltung hinausgehen.
- Teilnahme am QS-System
Das Qualitätssicherungssystem Qualität und Sicherheit (QS) hat strenge Herstellungs- und Vermarktungskriterien für frische Lebensmittel wie Fleisch und Eier und das entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bei Kontrollen für die Initiative Tierwohl müssen Tierhalter die Umsetzung ausgewählter Basiskriterien aus dem QS-System nachweisen. (Infos für Geflügehalter/Brütereien im QS-System auf der QS-Webseite)
- QS-Antibiotikamonitoring
Jegliche an den Betrieb abgegebene oder angewendete Antibiotika werden in der QS-Antibiotikadatenbank erfasst. Ziel ist es eine Datengrundlage zu schaffen, die Handlungsbedarf erkennen lässt, um ggf. den Einsatz von Antibiotika durch Verbesserung der Haltungsbedingungen reduzieren zu können. (QS-Leitfaden Antibiotikamonitoring Mastgeflügel)
- Stallklimacheck
Jährliche Überprüfung des Stallklimas durch geschulte Experten. Sie untersuchen die Lüftungsanlagen, beurteilen die Qualität der Luft bezüglich möglicher Schadgase, Temperatur und Luftfeuchte.
- Tränkewassercheck
Jährliche Überprüfung des Tränkewassres durch geschulte Experten. Geprüft werden standardisierte chemische und mikobiologische Parameter.
- Zusätzliches (organisches) Beschäftigungsmaterial
Für Geflügel muss veränderbares und sich verbrauchendes Material bereit gestellt werden, etwa Stroh, Heu oder Picksteine.
- 10% mehr Platz
Teilnehmende Betriebe müssen ihrem Geflügel 10% mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben zur Verfügung stellen. Die Besatzdichte im Stall wird entsprechend angepasst.
- QS-Bezug von Küken
Küken von Hähnchen und Puten dürfen nur von QS-zertifizierten Brütereien bezogen werden.
- Fußballengesundheit
Halter von Hähnchen und Puten müssen auf die Gesundheit der Fußballen achten. Der Boden muss mit einer trockenen, lockeren und weichen Einstreu bedeckt sein. So können die Tiere entsprechend ihrem natürlichen Verhalten stuabbaden, picken und scharren.
- Umsichtiges Vorausstallen
Beim Vorausstallen (etwa für Grillhähnchen) sind Stress und unnötige Unruhe zu vermeiden. Daher muss das Vorausstallen nach von der ITW festgelegten Kriterien durchgeführt werden.
- Fortbildungen
Tierhalter und Tierbetreuer müssen sich auf dem fachlichen Stand halten und regelmäßig an Fortbildungmaßnahmen teilnehmen. Die ITW stellt ihren Mitglieder dafür eigens die Plattform www.gefluegel-besserwisser.de zur Verfügung.
- Befunddaten-Monitoring
Befunde von Schlachttieren werden zentral erfasst. Die Fußballengesundheit lässt etwa Rückschllüsse auf die Haltungsbedingungen im Stall zu. Ziel ist die Etablierung eines Tierwohl-Index zur Überprüfung des Wohls der Tiere. Auch Tierhalter müssen ihre Beobachtungen dokumentieren. Mehr Informationen stellen die Schlachthöfe bereit.