
JBS kämpft mit starkem Gewinnrückgang
Erstmals seit Jahren verzeichnet der brasilianische Fleischkonzern JBS S.A. einen Umsatzrückgang. Probleme gab es in allen Sparten. Hohe Kosten und Absatzprobleme setzen dem Unternehmen zu.
von DGS Redaktion (Quelle: AgE) Quelle AgE erschienen am 05.04.2024JBS ist einer der größten Fleischverarbeiter und größter Geflügelfleischproduzent der Welt. Das Unternehmen hat 2023 einen Gewinnrückgang um 50,4 % auf 17,1 Mrd. Real (3,2 Mrd. Euro) hinnehmen müssen. Bereits im Vorjahr war das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erstmals seit Jahren geschrumpft, damals um ein Viertel.
Wie JBS S.A. mitteilte, ging 2023 auch erstmals der Umsatz zurück. Er fiel mit 364 Mrd. Real (69,2 Mrd. Euro) um etwa 2,9 % kleiner aus als 2022. Damals war der Umsatz noch um 7 % gewachsen, im Jahr davor sogar um 30 %. Im Jahr 2018 hatte es der Konzern erst auf 182 Mrd. Real (34,6 Mrd. Euro) Umsatz gebracht. Gewinnrückgänge gab es 2023 in allen Sparten.
US-Geflügelsparte sinkt um 29 Prozent
Am größten fiel das Minus bei JBS Beef USA aus, 2021 noch die gewinnbringendste Sparte des Konzerns. Ihr EBITDA verringerte sich 2023 um 95 % auf 563 Mio. Real (107 Mio. Euro). JBS USA Pork verzeichnete einen Rückgang des EBITDA um 34 % auf 2,6 Mrd. Real (494 Mio. Euro), die US-Geflügelsparte Pilgrims Pride Corporation (PPC) um 29 % auf 7,6 Mrd. Real (1,4 Mrd. Euro) und JBS Australia um 1,8 % auf 2,2 Mrd. Real (418 Mio. Euro). Auch im Inland lief es für den brasilianischen Konzern nicht besser. Das EBITDA von Seara schrumpfte um 61 % auf 1,8 Mrd. Real (342 Mio. Euro), das von JBS Brasil um 3,2 % auf 2,3 Mrd. Real (437 Mio. Euro).
Global-JBS-CEO Gilberto Tomazoni zeigte sich trotz der jüngsten Geschäftszahlen zuversichtlich. Der Konzern sei solide finanziert. Die Strategie der Diversifizierung bei den Produkten sowie den Produktionsstandorten und Absatzmärkten werde das Unternehmen voranbringen.