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Geschlechtsbestimmung

USA: Künstliche Intelligenz für tierschonende Eierdiagnostik

Ein neues Verfahren aus den USA kombiniert Künstliche Intelligenz (KI) mit Magnetresonanztomographie (MRT) und ermöglicht so die berührungslose Untersuchung von Eiern.

von DGS Redaktion Quelle wattagnet/WattPoultryNet erschienen am 24.07.2025
Ein neues System  aus den USA soll frühzeitig Daten zur Fruchtbarkeit, zum Geschlecht sowie zu weiteren Merkmalen liefern. © colourbox.de
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Wie das Fachportal WattPoultry berichtet, hat das US-Unternehmen Orbem USA Inc. ein KI-basiertes MRT-System entwickelt, das bis zu 24.000 Eier pro Stunde mit 99?Prozent Genauigkeit scannen kann – ganz ohne das Ei zu öffnen oder zu beschädigen. Auf dem Poultry Tech Summit 2025 in Atlanta (USA) wird Jennifer Volz, Head of Global Business Development bei Orbem, die Technologie vorstellen und ihre Potenziale für Brütereien weltweit – auch in Europa – erläutern.

„Diese Methode ermöglicht es, in jeder Phase der Bebrütung in das Ei hineinzuschauen, ohne es zu beeinträchtigen“, erklärt Volz. Das System liefert frühzeitig Daten zur Fruchtbarkeit, zum Geschlecht sowie zu weiteren Merkmalen – und ebnet damit den Weg für fundierte Zuchtentscheidungen und mehr Tierwohl.

Relevanz für Deutschland

In Deutschland ist das routinemäßige Töten männlicher Eintagsküken seit 2022 verboten. Ab 2024 dürfen zudem keine invasiven Verfahren mehr eingesetzt werden, wenn sie nach dem 13. Bruttag erfolgen – da ab diesem Zeitpunkt eine mögliche Schmerzempfindung der Embryonen nicht mehr ausgeschlossen werden kann.

Die nicht-invasive MRT-Technologie, die bereits ab dem 11. bis 12. Bebrütungstag eine Geschlechtsbestimmung ermöglicht, entspricht somit dem deutschen Tierschutzgesetz und könnte Brütereien helfen, gesetzeskonform und zugleich wirtschaftlich zu arbeiten.

Mehr als nur Geschlechtsbestimmung

Das System kann nicht nur das Geschlecht bestimmen, sondern auch Blut- und Fleischflecken erkennen, den molekularen Inhalt analysieren und phänotypische Merkmale erfassen. Dies geschieht vollständig automatisiert und ohne das Ei zu öffnen. Diese umfassende Analyse könnte Züchtern wertvolle Daten für genetische Verbesserungsprogramme und eine effizientere Produktion liefern.