
Bundesprogramm kommt nur schwer in die Gänge
Im laufenden Jahr sind von den bislang bereitgestellten 200 Mio. Euro für das Bundesprogramm zur Förderung des Umbaus der Tierhaltung erst rund 14,8 Mio. Euro abgeflossen.
von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 08.07.2025Das im Frühjahr 2024 angelaufene Bundesprogramm zur Förderung des Umbaus der Tierhaltung kommt nach wie vor nur schwer in die Gänge. Das berichtet der Presse- und Informationsdienst AGRA Europe. Wie demnach in Berlin bekannt wurde, sind in im Jahr 2025 von den im Rahmen der laufenden Haushaltsführung bereitgestellten 200 Mio. Euro erst rund 14,8 Mio. Euro abgeflossen. Davon entfallen 14,3 Mio. Euro auf investive Förderung und gut 500.000 Euro auf die Unterstützung der laufenden Mehrkosten. Im Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 sind 200 Mio. Euro vorgesehen. Im Vorjahr waren von insgesamt 150 Mio. Euro rund 7,8 Mio. Euro für investive Förderung und 3,9 Mio. Euro für laufende Mehrkosten in Anspruch genommen worden.
Nach Mitteilung von AGRA Europe zeigte sich die SPD-Haushaltspolitikerin Esther Dilcher enttäuscht. „Ich bedaure, dass die Mittel aus dem Stallumbauprogramm bislang bei Weitem nicht abgerufen werden“, so die Berichterstatterin ihrer Fraktion für den Agraretat gegenüber AGRA Europe. Dilcher will sich damit nicht abfinden: „ Ich hoffe, dass es im Dialog mit Tierhaltern und Bauernverband gelingt, nun deutlich mehr Mittel einzusetzen. Der Haushalt des Bundeslandwirtschaftsministeriums für 2025 wird am Dienstagabend (8. Juli 2025) in erster Lesung im Bundestag beraten.
Mehr Geld für Bio-Forschung
Der geschäftsführende Vorstand beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Peter Röhrig, begrüßte, dass im neuen Haushalt erneut 40 Mio. Euro für das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) vorgesehen sind. Bundesminister Alois Rainer sende damit ein wichtiges Signal an die heimische Lebensmittelwirtschaft. Die hiesige Produktion könne die wachsende Nachfrage kaum noch bedienen, weil viele Höfe mit der Umstellung auf Bio zögerten. Laut Röhrig hat das damit zu tun, dass Bio in der Forschung vernachlässigt werde.
Dem BÖLW-Vorstand zufolge liegt der Anteil der öffentlichen Agrar-Forschungsmittel für Bio im niedrigen einstelligen Prozentbereich, „und damit weit unterhalb des Anteils der Bio-Fläche in Deutschland, geschweige denn der angestrebten Bio-Ziele von Bund, Ländern und EU von bis zu 40 %.“ Wenn sich daran nichts ändere, kämen Bio-Produkte zunehmend aus dem Ausland. Röhrig forderte die Koalitionsfraktionen auf, ihr Versprechen einzuhalten und im Haushalt 2026 deutlich mehr Ressourcen für das Forschungsprogramm BÖL zur Verfügung zu stellen, wie AGRA Europe weiter berichtet.