
Veganer Fleischersatz: Ruf nach rechtlicher Klarheit bei Fleischbezeichnungen
Mit dem Ruf nach rechtlicher Klarheit bei Fleischbezeichnungen haben sich die Organisationen Farm Europe und Eat Europe an EU-Agrarkommissar Hansen und Gesundheitskommissar Várhelyi gewandt.
von Agra Europe erschienen am 16.06.2025Klare und harmonisierte EU-Vorschriften für Fleischbezeichnungen fordern die Denkfabrik Farm Europe und die Organisation Eat Europe. Diese fehlten derzeit, und damit werde das Recht der Verbraucher auf transparente Informationen bei der Wahl ihrer Lebensmittel untergraben, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben an EU-Agrarkommissar Christophe Hansen und Gesundheitskommissar Olivér Várhelyi.
Zudem führe das Fehlen eines rechtlichen Schutzes zu Verwirrung bei den Konsumenten und zu einem unlauteren Wettbewerb für die Tierhalter, so die Kritik. Durch die Regelungslücke bei Fleischerzeugnissen sei es beispielsweise möglich, für alternative Produkte aus Pilzen, Insekten oder im Labor gezüchteten Bestandteilen sowie Produkten auf pflanzlicher Basis die traditionelle Fleischterminologie zu verwenden. Damit könnten das Aussehen, der Geschmack und die Konsistenz von Lebensmitteln tierischen Ursprungs imitiert werden, obwohl die alternativen Produkte erhebliche Unterschiede im Nährwertprofil aufwiesen.
Farm Europe und Eat Europe starten ihren Aufruf zu einem Zeitpunkt, an dem die Diskussionen über die Verwendung von fleischbezogenen Begriffen für pflanzliche und alternative Eiweißprodukte im Europaparlament wieder auflebt. Das Thema hatte durch den jüngsten Änderungsantrag der Europaabgeordneten Céline Imart neuen Schwung erhalten, der darauf abzielt, dass Bezeichnungen wie „Steak“, „Wurst“, „Burger“ und andere ausschließlich für Produkte aus tierischem Fleisch reserviert sind. Die beiden Organisationen erwarten, dass die Debatte in den kommenden Wochen voranschreiten wird.