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Agrarpolitik

ZDG-Präsident kritisiert Umgang mit Günther Felßner deutlich

Der ZDG-Präsident Hans-Peter Goldnick zollt Günther Felßner für seine Entscheidung, nicht mehr für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers zur Verfügung zu stehen, höchsten Respekt. Gleichzeitig kritisiert er den öffentlichen Umgang von Vertretern der Zivilgesellschaft mit Felßner deutlich.

von ZDG, DGS Quelle ZDG, Tagesschau, BBV erschienen am 26.03.2025
ZDG-Präsident Hans-Peter Goldnick kritisiert scharf die Kampagne gegen Bayerns Bauernpräsidenten Günther Felßner. © Lutz Jarre
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„Mit dem Rückzug von Günther Felßner verlieren die Bäuerinnen und Bauern sowie der gesamte Agrar- und Ernährungssektor in Deutschland eine im politischen Berlin dringend benötigte, sachkundige, erfahrene und ausgewogene Stimme. Die Entscheidung zu Gunsten der Sicherheit seiner Familie ist uneingeschränkt zu akzeptieren“, erklärt Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügewirtschaft. „Ein alarmierendes Zeichen für unsere Demokratie ist jedoch, dass eine orchestrierte, grenzüberschreitende Kampagne extremistischer Gruppen die Gefährdung von Menschen und die Missachtung des Eigentumsrechts billigend in Kauf nimmt“ so der ZDG-Präsident.

Zersetzung statt Dialog

Insbesondere das Umweltinstitut München, Campact und die Bewegung „Animal Rebellion“ hätten sich mit ihren jüngsten Aktionen nicht als Akteure eines demokratischen Diskurses, sondern als Stimmungsmacher einer radikalen und undifferenzierten antilandwirtschaftlichen Haltung erwiesen. Bedauerlich ist, dass sich politische Mitbewerber von Günther Felßner nicht distanziert haben, sondern die extremistischen Bewegungen und die Kampagne unterstützt haben.

„Was wir hier erlebt haben, ist keine konstruktive Auseinandersetzung mit agrarpolitischen Inhalten. Ein Dialog mit Günther Felßner war scheinbar nie das Ziel. Was wir hier erleben, ist ein Angriff auf die Persönlichkeitsrechte und Integrität eines engagierten Vertreters der Landwirtschaft. Mit falschen Behauptungen, verkürzten Darstellungen und öffentlicher Stimmungsmache wurde ein Klima der Einschüchterung geschaffen, das einer sachlichen Debatte zutiefst abträglich ist“, so der Präsident weiter.

Gefährliche Entwicklung für den ländlichen Raum

Der ZDG sieht in dieser Entwicklung eine gefährliche Tendenz, die nicht nur Persönlichkeiten wie Günther Felßner betrifft, sondern letztlich den gesamten Dialog zwischen Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft bedroht. Wer fachlich versierte Kandidaten durch öffentliche Kampagnen mundtot mache, delegitimiere demokratische Prozesse und stärke populistische Kräfte. „Ich kann nur jedem empfehlen, die persönliche Erklärung von Günther Felßner anzusehen. Die Aktivisten und deren politisch Nahestehende müssen ihr Vorgehen kritisch hinterfragen. Es zeigt von Charakter und menschlicher Größe, dass Günther Felßner auch seinen größten Kritikern nach wie vor das Angebot des Dialogs unterbreitet“, so Goldnick.

Aktion auf Felßners Hof

Laut der Tagesschau zieht sich Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner aus dem Rennen um das Amt des Bundesagrarministers zurück. Das teilte der Wunschkandidat von CSU-Chef Markus Söder in einer persönlichen Erklärung in München mit. Zuvor hatte es Proteste von Umwelt- und Tierschützern gegen Felßners mögliche Kandidatur gegeben, die in einer Aktion auf Felßners Hof mündeten. Söder pocht laut der Tagesschau weiter für seine Partei auf das Landwirtschaftsressort in der nächsten Bundesregierung. 

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