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Putenfleischerzeugung

Putensektor USA: Trostlose Zeiten mit Lichtblicken?

Trotz Herausforderungen durch Krankheiten, der Konkurrenz durch andere Proteinquellen und der Unsicherheit beim Export ist die Nachfrage nach Putenhackfleisch und Putenschenkelfleisch in den USA vielversprechend.

von Redaktion DGS, WATTpoultry Quelle AgE erschienen am 04.02.2025
Selbst der Truthahn zu Thanksgiving ist in den USA nicht mehr so angesagt. Die Nachfrage könnte allerdings wieder bei Hack- und Schenkelfleisch steigen. © Colourbox
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Laut Mark Jordan, Geschäftsführer vom US-Marktanalysten LEAP Market Analytics, durchlebe der US-amerikanische Putensektor eine „trostlose Zeit“. Jordan sprach auf am 29. Januar auf der International Production & Processing Expo (IPPE) in Atlanta, Georgia, über die Dynamik der Putenindustrie. Neben der langen Liste der Probleme der Branche konnte er trotzdem einige positive Aspekte feststellen.

Herausforderungen für die Putenhalter sind Krankheiten, die Konkurrenz durch andere Proteinquellen und die Unsicherheit beim Export. Trotzdem sei die Nachfrage nach Putenfleisch vielversprechend, vor allem nach Hack- und Schenkelfleisch.

Krankheiten: Metapneumovirus und Geflügelpest

Zwei schwerwiegende Krankheitsausbrüche bereiten den Erzeugern Probleme und beeinträchtigen die Versorgung erheblich: das Metapneumovirus und die hochpathogene Vogelgrippe (HPAI).

„Das Metapneumovirus hat sich sehr zerstörerisch auf die Fruchtbarkeit ausgewirkt“, sagte Jordan. „Wahrscheinlich waren mindestens fünf Prozent oder mehr der Produktionseinbußen, die wir 2004 hinnehmen mussten, darauf zurückzuführen.“ Überdies führe HPAI, die immer wieder in kommerziellen Truthahnbeständen auftritt, zu Dezimierungen und Versorgungsunterbrechungen.

Laut dem US-Landwirtschaftsministerium sei die Zahl der Küken im letzten Jahr um 7,3 Prozent gesunken.

Konkurrenz durch andere Proteine

Ein durch Seuchen bedingtes geringeres Putenangebot treibt überdies den Preis in die Höhe. Das macht es Putenfleisch schwierig, mit Proteinen wie Hähnchenbrust und knochenlosem Schinken zu konkurrieren.

Und sogar ein traditionelles Symbol der Stabilität der Truthahnindustrie steht in Frage: Truthahnproduzenten konnten sich immer auf die Thanksgiving- und Weihnachtsfeiertage für den Verkauf ganzer Vögel verlassen. Jordan hat Veränderungen beim Konsum während der Feiertage beobachtet. „Die Leute schauen sich nach anderen Optionen um. Und ganze Truthähne sind irgendwie in Ungnade gefallen.“ Schweineschinken und sogar Rinderfilets hätten hier an Boden gewonnen.

Die Umsätze mit Putenbrustfleisch begannen laut Jordan zu sinken, als Subway um das Jahr 2017 eine größere Zahl von Filialenschließungen ankündigte. Als 2024 ein Listeria-Ausbruch auf Produkte von Boar’s Head zurückgeführt wurde und zehn Menschen starben, wurde die Truthahnindustrie zusätzlich schwer getroffen. Boar’s Head sei ein großer Akteur in der Truthahnindustrie.

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