Agrarpolitik
Wird eine Geflügelhalterin bald Landwirtschaftsministerin?
Die SPD-Abgeordnete Hanka Mittelstädt soll in Brandenburg das Amt der Landwirtschafts- und Umweltministerin übernehmen. Ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der „Ucker-Ei GmbH“ müsste sie dafür ruhen lassen.
von DGS Redaktion Quelle rbb24/LBV Brandenburg erschienen am 10.12.2024
Neben Ihrem Landtagsmandat amtiert Hanka Mittelstädt als Vorstandsvorsitzende des Agrarmarketing-Verbandes „pro agro“ e.V. und wirkt in der Unternehmer-Initiative „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht“ mit. © bymundzeck
Wie der rbb24 am 9. Dezember 2024 berichtete, soll Hanka Mittelstädt zur neuen Landwirtschaftsministerin in Brandenburg ernannt werden. Allerdings führt sie derzeit einen großen Landwirtschaftsbetrieb – und Mitglieder der Brandenburger Landesregierung dürfen kein Gewerbe ausüben. Gegenüber dem Rundfunksender erklärte sie, sich schnellstmöglich aus der Leitung des Unternehmens zurückziehen zu wollen. Sollte dies nicht bis Mittwoch gelingen, werde ihre Vereidigung als Ministerin zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Der Landesbauernverband Brandenburg begrüßte derweil die Personalentscheidung. „Das ist die Basis für eine Zusammenarbeit mit mehr Fachlichkeit und Sachlichkeit“, so LBV-Präsident Henrik Wendorff. Das Klimabündnis Brandenburg kritisierte dagegen die geplante Besetzung des Ministeriums – es zeige eine "enge Verflechtung mit agrarindustriellen Interessen".
Hanka Mittelstädt ist studierte Agrarwirtin und führt ihr eigenes landwirtschaftliches Unternehmen – die Ucker-Ei GmbH. Die Hürden des Betriebsalltags von Landwirten wie Überregulierung, Bürokratie, Investitionshemmnisse oder Vorbehalte gegenüber moderner Tierhaltung kennt sie zur Genüge. Seit Jahren macht sich der BUND Brandenburg gegen ihren Neubau von zwei Freiland-Stallanlagen für jeweils fast 40 000 Legehennen stark.
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