
Tierarzneimittel: Absichtserklärung zwischen BVL und China
China ist ein wichtiger Lieferant für Tierarzneimittel. Eine neue Absichtserklärung soll nun die Qualitätssicherung von Antibiotika und Antiparasitika stärken.
von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 25.10.2024Wie erwartet, hat BMEL-Staatssekretärin Silvia Bender von ihrer Reise nach China nur wenig Konkretes mitgebracht. Im Gepäck hat sie eine Absichtserklärung für eine Zusammenarbeit mit China, um die Qualität von Wirkstoffen für Tierarzneimittel zu sichern. Dem war ein langjähriger Dialog zwischen BVL und chinesischem Agrarressort vorausgegangen. Keinerlei Fortschritte gab es in Sachen Marktöffnung durch die Volksrepublik.
Qualitätssicherung von Tierarzneimittelwirkstoffen
Wie das BMEL am Donnerstag (24.10.) mitteilte, wurde im Rahmen der Reise eine Absichtserklärung über eine Zusammenarbeit mit China unterzeichnet, um die Qualität von Wirkstoffen für Tierarzneimittel zu sichern und zu verbessern. Bender nannte es einen „großen Erfolg, dass wir nach siebenjähriger Verhandlung mit der chinesischen Seite nun eine Kooperation zwischen unseren Fachbehörden auf die Beine stellen konnten“.
Gemäß der vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und vom chinesischen Institut für Kontrollen von Tierarzneimitteln (IVDC) unterzeichneten Absichtserklärung werden sich beide Behörden in Zukunft regelmäßig über die Rechtsgrundlagen und die Qualitätsanforderungen an Tierarzneimittelwirkstoffe austauschen. BVL-Präsident Friedel Cramer stellte fest, dass es dabei neben der Sicherung einer stetig hohen Qualität auch um den Einsatz von Antibiotika sowie das Datenmanagement mittels Künstlicher Intelligenz (KI) gehe.
China ist wichtiger Lieferant von Antibiotika und Antiparasitika
China ist laut BVL einer der großen Exporteure von Arzneimittelwirkstoffen, auf den auch die deutsche Industrie für die Herstellung von Tierarzneimitteln angewiesen ist. Insbesondere bei der Belieferung mit Wirkstoffen für Antibiotika und Antiparasitika nehme China eine wichtige Rolle ein.
Im Jahr 2017 hatten Deutschland und China angesichts von Lieferengpässen sowie unerwünschter Nebenwirkungen aufgrund qualitativ von den Standards abweichender Wirkstoffe einen bilateralen Dialog zwischen dem BVL und dem Agrarministerium in Peking vereinbart. Seit 2019 hatte das BMEL das BVL unterstützt, eine Absichtserklärung in diesem Bereich mit der chinesischen Seite abzuschließen.
Keine Fortschritte konnte das BMEL in Sachen Agrarmarktöffnung vermelden. Dazu hieß es nur, Bender habe um Anerkennung der Regionalisierung bei Tierseuchen durch China geworben. Bekanntlich hat die Volksrepublik den Import von deutschem Schweinefleisch nach dem hiesigen Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Jahr 2020 gänzlich untersagt.