
Metapneumovirus bedroht Putenbestände in den USA
Das aviäre Metapneumovirus (AMPV) gefährdet die Putenwirtschaft in den USA. Noch gibt es keinen zugelassenen Impfstoff.
von DGS Redaktion Quelle NTF erschienen am 19.09.2024In den USA ist nach über zwanzig Jahren das aviäre Metapneumovirus (AMPV) wieder auf dem Vormarsch und gefährdet massiv die Putenwirtschaft. Laut der National Turkey Federation (NTF) habe das Virus die Putenfleischerzeugung erheblich eingeschränkt. Auch hätten zahlreiche Infektionen dazu geführt, dass es weniger Puten-Bruteier gibt, die dringend für die Zucht gebraucht werden.
Putenbestände schrumpfen
Häufig werde die hochpathogene aviäre Influenza (HPAI) für Probleme in der Putenbranche verantwortlich gemacht, doch tatsächlich sei AMPV die Hauptursache für die niedrigen Putenbestände, betont die NTF. Seit Februar 2024 wurden Infektionen in 60 bis 80 % der Putenherden nachgewiesen, mit über 1.500 bestätigten Fällen. Die Situation werde zusätzlich dadurch erschwert, dass das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) keine offiziellen Daten zu AMPV-Fällen erfasst, bemängelt die NTF.
Das aviäre Metapneumovirus führt zu einer hochansteckenden Atemwegserkrankung bei Puten und anderem Geflügel. Zu den Symptomen gehören Nasen- und Augenausfluss, geschwollene Nebenhöhlen, Niesen, Husten sowie eine deutliche Verschlechterung der Eiqualität und -produktion bei Zuchttieren. Da viele der Symptome denen anderer Atemwegserkrankungen ähneln, ist die Diagnose oft schwierig.
Kein Impfstoff zugelassen
Das Virus war lange Zeit aus den USA verschwunden, weshalb es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff im Land gibt. In anderen Ländern wird jedoch bereits erfolgreich mit Impfstoffen gegen AMPV geimpft. Die NTF fordert deshalb dringend die Zulassung von AMPV-Impfstoffen, um die Putenbestände zu schützen. Eine Gruppe von US-Senatoren unterstützt diesen Vorstoß und hat den US-Landwirtschaftsminister in einem Schreiben aufgefordert, einen Impfstoff so schnell wie möglich zu genehmigen.