Dr. Till Backhaus: „Der Rückhalt in der Bevölkerung beflügelt mich bis heute.“
Dr. Till Backhaus ist seit 25 Jahren im Amt. Leidenschaft für Landwirtschaft und ländliche Räume sieht Mecklenburg-Vorpommerns Ressortchef als Grundlage seiner Agrarministerzeit in Schwerin.
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„Man muss sich um die Probleme der Menschen kümmern“, sagt der SPD-Politiker im Interview mit Agra-Europe. Backhaus betont seine Nähe zur Landbevölkerung und gibt an, er kenne fast 90 % der Landwirtinnen und Landwirte in seinem Bundesland persönlich. Als Bestätigung und Ansporn wertet der langjährige Minister die landesweit besten Wahlergebnisse, die er regelmäßig erzielt: „Dieser Rückhalt in der Bevölkerung hat mich beflügelt und tut es bis heute.“
Seiner Partei wirft Backhaus vor, Landwirtschaft und ländliche Räume zu vernachlässigen. „Die Menschen auf dem Lande spüren, ob sich jemand für sie und ihre Probleme interessiert.“ Der ländliche Raum sei Zukunftsraum, dort werde die Ernährung gesichert und dort entscheide sich die Energiewende.
Maßnahmen der Ampel-Koalition unausgegoren
Unzufrieden zeigt sich Backhaus mit der Agrarpolitik der Ampel. Die bisherigen Maßnahmen seien „unausgegoren und nicht zu gebrauchen“. Den Grünen wirft der Minister fehlendes Verständnis für die wirtschaftlichen Belange der Landwirtschaft vor. „Da kann man nicht mal eben so reinfunken, ohne Rücksicht auf Kosten und Wettbewerb.“ Die Privatisierung der ehemals volkseigenen Flächen kritisiert Backhaus als „Trauerspiel“, weil man die Fiskalpolitik in den Vordergrund gestellt und es versäumt habe, den Ländern die Flächen zu übertragen, „die dann Einfluss auf die Strukturen hätten nehmen können.“
Der Minister kündigt an, dass er kein Agrarstrukturgesetz gegen den Willen des Landesbauernverbandes auf den Weg bringen werde. Eine Fortsetzung seiner politischen Laufbahn über die laufende Legislaturperiode hinaus lässt der 64-Jährige offen. Er habe für sich noch nicht entschieden, ob er zur Landtagswahl 2026 noch einmal antreten werde.