Bundesregierung will Vorfahrt für stärker pflanzenbetonte Ernährung
Die Bundesregierung will Voraussetzungen für eine stärker pflanzenbetonte und nachhaltige Ernährung in der Bevölkerung schaffen. Im Eckpunktepapier zu einer Ernährungsstrategie zeigt sie Handlungsfelder auf, um ihr Ziel zu erreichen.
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Start in den öffentlichen Gemeinschaftsverpflegungen
Die Eckpunkte sehen unter anderem vor, eine gesundheitsfördernde Ernährung im Alltag zu ermöglichen. Eine Vorreiterfunktion wird dabei der Gemeinschaftsverpflegung eingeräumt. Dort soll der Anteil ökologischer und pflanzlicher sowie saisonal-regional erzeugter Lebensmittel erhöht werden. In der KiTa- und Schulverpflegung sollen die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bis 2030 verbindlich eingeführt werden.
Außerdem sollen der Anteil an ökologisch und regional erzeugter Lebensmitteln in der Außer-Haus- sowie öffentlichen und sonstigen Gemeinschaftsverpflegungen erhöht und pflanzliche Alternativen gestärkt werden. Dabei wird angestrebt, in den Kantinen der Bundesverwaltung den Anteil an Biolebensmitteln über den derzeit vereinbarten Zielwert von 20 % hinaus bis 2025 ambitioniert zu steigern. Ferner soll es ein Angebot von möglichst saisonalem Obst und Gemüse geben. Darüber hinaus sollen bevorzugt Lebensmittel mit geringen CO2-Emissionen durch kurze Transportwege Verwendung finden.
Fleischkonsum soll reduziert werden
Die Eckpunkte sehen zudem vor, den Fleischkonsum zu reduzieren, der in Deutschland deutlich über dem ernährungsphysiologisch empfohlenem Wert liegt. Zudem benötige die Erzeugung tierischer Lebensmittel teilweise ein Mehrfaches der darin enthaltenen Energie in Form von Futterpflanzen und sei mit hohen Treibhausgasemissionen und Umweltbelastungen verbunden, heißt es in dem Papier. Gleichzeitig erschließe jedoch eine an die natürlichen Bedingungen angepasste Tierhaltung wertvolle Dauergrünlandflächen für die menschliche Ernährung. Eine solche Tierhaltung könne ein sinnvoller Teil einer ökologisch angepassten Kreislaufwirtschaft sein, indem sie organischen Dünger zur Verfügung stelle.
Ziel sei es, eine pflanzenbetonte Ernährung mit einem hohen Anteil an möglichst unverarbeitetem Gemüse und Obst sowie ballaststoffreichen Getreideprodukten und Hülsenfrüchten sowie Nüssen einfacher zugänglich zu machen. Gleichzeitig soll die Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel auf ein nachhaltiges und gesundheitsförderndes Maß unterstützt werden. Die Ernährungsstrategie will die Regierung Ende 2023 beschließen.