Erholung nach wirtschaftlicher Durststrecke
Nach dem aktuellen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes haben sich die Unternehmensergebnisse der Landwirtschaft im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2021/22 deutlich verbessert. Im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe lag das Unternehmensergebnis bei 79.700 Euro je Betrieb.
- Veröffentlicht am
Das sind 26.200 Euro mehr als im Vorjahr. Je nicht entlohnter Familienarbeitskraft betrug der Gewinn pro Person 56.200 Euro. Davon müssen die private Lebenshaltung, die soziale Sicherung und die Investitionen der Familienbetriebe finanziert werden. Vor allem Ackerbau- und Milchviehbetriebe konnten sich verbessern.
In Norddeutschland war die wirtschaftliche Entwicklung positiver als in der süddeutschen Landwirtschaft. Ursache waren vor allem höhere Erzeugerpreise für Milch, Ackerfrüchte und Rindfleisch infolge einer global knappen Versorgungslage schon seit Herbst 2021. Mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine hat sich diese Entwicklung an den Agrarmärkten im Frühjahr und Sommer 2022 verstärkt.
Von der positiven Entwicklung ausgenommen seien laut Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, die Schweinehaltung und arbeitsintensive Sonderkulturen. Konkrete Zahlen zu den Unternehmensergebnissen der Geflügelbranche nannte der Verband nicht.
Cem Özdemir verspricht finanzielle Unterstützung beim Stallumbau
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bezeichnete in einer Pressemitteilung die im Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für das Wirtschaftsjahr 2021/22 dargestellte Einkommensentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe als „eine gute Nachricht“. Ungeachtet der Gewinnsteigerungen bei den tierhaltenden Betrieben räumte der Landwirtschaftsminister ein, dass vielen Schweinehaltern das Wasser bis zum Hals stehe. Für ihn zeigt dies, dass beim Umbau der Tierhaltung Tempo gemacht werde muss. „Ich unterstütze die Betriebe mit aller Kraft, sich zukunftsfest aufzustellen. Wir werden Tierhalterinnen und Tierhalter, die ihre Ställe artgerechter umbauen wollen, unterstützen bei den Investitionen und den laufenden Kosten“, sagte Özdemir.
Den aktuellen Situationsbericht finden Sie online unter www.situationsbericht.de.