Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Forschung & Wissenschaft

Preisaufschlag für Fleisch bis zu 60 Prozent

Fleisch müsste je nach Tierart mit einer Steuer von mindestens 20 % bis 60 % des betreffenden Verbraucherpreisniveaus in den Industrieländern belegt werden, um die konsumbedingten, globalen Umweltschäden monetär vollständig zu berücksichtigen.

Veröffentlicht am
Gnauk
Artikel teilen:

Dies ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie, die Wissenschaftler mehrerer Hochschulen unter Federführung der Ökonomin Dr. Inge van den Bijgaart von der Utrecht University School of Economics angefertigt haben.

Im Einzelnen veranschlagen die Forscher die globalen Umweltkosten des Konsums von Rindfleisch auf 5,76 $/kg (5,16 Euro) bis 9,21 $/kg (8,26 Euro), von Lamm- und Hammelfleisch auf 3,71 $/kg (3,33 Euro), von Schweinefleisch auf 1,94 $/kg (1,74 Euro) und von Geflügelfleisch auf 1,51 $/kg (1,35 Euro).

Entsprechend seien die Verbrauchssteuern zu bemessen. Diese Schätzungen seien noch recht „konservativ“, weil sie die gesellschaftlichen Kosten für den Verlust von Biodiversität und Gesundheitsschäden durch die nutztierhaltungsbedingte Luftverschmutzung nicht berücksichtigten.

Fleischkonsum durch Preisaufschläge reduzieren? 

Bei einer zusätzlichen Einbeziehung sozialer Kosten von Gesundheitsschäden durch den Fleischkonsum müsste die Steuer beispielsweise für frisches Rindfleisch in etwa verdreifacht werden, so die Ökonomen.

Nach Einschätzung der Wissenschaftler ist der Umfang des Fleischkonsums ein wichtiger Faktor für das Ausmaß weltweiter Umweltprobleme. Verbrauchssteuern auf Fleisch könnten dazu beitragen, diese abzumildern. Außerdem ließe sich damit die öffentliche Gesundheit fördern, weil ein zu großer Fleischkonsum das Risiko für zahlreiche Krankheiten erhöhe.

Vor diesem Hintergrund sei es sehr wichtig, Politik und Gesellschaft so exakt wie möglich über die „wahren Kosten“ des Fleischkonsums zu informieren. Hier bestehe noch viel Forschungsbedarf, stellen die Wissenschaftler fest.