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Mindestlohn-Erhöhung

Überschaubarer Preisanstieg möglich

Eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro ab Oktober 2022 verstärkt die Inflation kaum. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Veröffentlicht am
colourbox.de
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Mehr als sieben Millionen Beschäftigte dürfen mit mehr Geld in der Tasche rechnen: Sie werden direkt von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde profitieren, auf die sich die Ampelparteien im Koalitionsvertrag geeinigt haben.

Ein Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sieht die Umsetzung für den 1. Oktober 2022 vor. Die Bundesbank warnt indes vor mehr Inflation durch den höheren Mindestlohn.

Geringe Teuerungsrate möglich

Inwieweit diese Befürchtungen berechtigt sind, hat ein Forscherteam von IMK und WSI berechnet. Das Ergebnis: Es ist allenfalls mit geringen Auswirkungen auf die Verbraucherpreise zu rechnen.

Durch die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro dürfte die Teuerung zur Jahresmitte 2023 kurzfristig um etwa 0,25 Prozentpunkte höher liegen als es ohne die Mindestlohnerhöhung der Fall wäre. Der Effekt auf die Inflation würde schnell wieder abflauen, nach zwei Jahren läge sie genauso hoch wie ohne Mindestlohnanhebung. 

Höherer Mindestlohn kurbelt Konsum an

Aus theoretischer Sicht könnte ein höherer Mindestlohn in mehrfacher Hinsicht das Preisniveau beeinflussen, schreiben die Ökonomen der Studie. Zum einen sei davon auszugehen, dass das Einkommensplus bei den Mindestlohnbeschäftigten die Konsumnachfrage ankurbelt.

Zum anderen könnten Betriebe gestiegene Lohnkosten für Preiserhöhungen zum Anlass nehmen. Langfristig müssten auch Auswirkungen auf die Produktivität und das Arbeitsangebot in Rechnung gestellt werden, die wiederum inflationsdämpfend wirken.