Schweiz: Ausstieg aus Kükentöten
Die Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten (GalloSuisse) sucht Lösungen für einen Ausstieg aus dem Kükentöten.
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Ein entsprechender Antrag des Vorstands wurde Anfang September auf der Delegiertenversammlung angenommen. Bedingung sei, dass die Alternative zum Kükentöten ethisch vertretbar und so nachhaltig wie die derzeitige Praxis sein solle. Außerdem müssten der Handel und die Verbraucher bereit sein, die zusätzlichen Kosten zu tragen. Im Vordergrund stehe für GalloSuisse die Geschlechtsbestimmung im Ei.
Geschlechtsbestimmung im Ei: Ethisch vertretbar
„Die Alternativen Bruderhahnmast und Zweinutzungshuhn sind ökologisch nachteilig“, erklärte GalloSuisse-Präsident Daniel Würgler. Zudem sei die Nachfrage nach Produkten dieser Alternativen marginal. Die Geschlechtsbestimmung im Ei habe das Potenzial, ethisch vertretbar und so nachhaltig zu sein wie die heutige Praxis, betonte Würgler.
Kein Zeitplan ohne massentaugliche Technik
Da jedoch noch keine massentaugliche Technik verfügbar sei, könne noch kein Zeitplan für den Ausstieg festgelegt werden. Wichtig sei, dass die Bruteier auch in Zukunft von Schweizer Elterntieren stammten und die Küken in der Schweiz schlüpften. „Nur so bleiben eine hohe Produktsicherheit und hohes Tierwohl gewährleistet“, so der Verbandspräsident.
Dafür brauche es eine Branchenlösung, denn der Schweizer Markt sei klein; nur zwei Firmen betrieben Brütereien. Ob die Geschlechtsbestimmung im Ei bei der Abstimmung im Laden überzeuge, werde ein erster Test ab diesem Herbst zeigen. Dann werde ein Einzelhändler Eier von Legehennen anbieten, die nach dem Seleggt-Verfahren zur Geschlechtsbestimmung aussortiert würden.
„Letztlich ist eine Eierproduktion ohne Kükentöten nur realisierbar, wenn Brütereien, Produzenten und Handel Hand in Hand arbeiten und die Konsumenten bereit sind, den Mehrpreis dieser Produktion zu bezahlen“, unterstrich Würgler. Die Schweizer Eierproduzenten seien jedenfalls gewillt, ihren Beitrag zum Ausstieg aus dem Kükentöten zu leisten.