Schädlingsbekämpfung im Geflügelstall: Biosicherheit im Herbst und Winter im Fokus
Ratten, Mäuse und Milben bedrohen in Herbst und Winter die Stallhygiene. Welche Maßnahmen sind jetzt nötig, um die Biosicherheit im Geflügelstall zu gewährleisten?
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Mit sinkenden Temperaturen suchen Ratten und Mäuse vermehrt Schutz in den Ställen. Was viele Geflügelhalter unterschätzen: Schon ein einziges Rattenweibchen kann sechs Würfe pro Jahr hervorbringen und die Nachkommen sind nach zwei Monaten selbst geschlechtsreif. Mäuse legen noch einen Zahn zu: Bis zu acht Würfe jährlich sind möglich, die Jungtiere sind schon nach drei Wochen fortpflanzungsfähig.
Die Folge: Eine kleine Nagergruppe entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einer unüberschaubaren Population. Und mit ihr steigt die Gefahr von Futterverunreinigungen, Krankheitsübertragungen (z. B. Salmonellen, E. coli) und Stress in der Herde.
Unsichtbare Mitbewohner: Die Rote Vogelmilbe
Oft bringen Schadnager noch kleinere Freunde mit wie Ekto- oder Endoparasiten. Einer dieser Ektoparasiten ist beispielsweise die Rote Vogelmilbe. Sie gehört zu den größten Problemen in der Geflügelhaltung. Die Milbe profitiert nicht nur vom warmen Sommer, sondern auch von der Stallheizung im Winter. Ihr Entwicklungszyklus vom Ei bis zur erwachsenen Milbe dauert gerade einmal eine Woche.
Ein starker Befall führt nicht nur zu Unruhe im Stall, die Parasiten sind wahrhaftige Vampire und saugen das Blut der Hennen bis hin zum Tod. Doch zuvor sinkt die Legeleistung, Eier werden verunreinigt und andere Krankheiten bekommen Einlass in ein durch die Saugtätigkeit der Milbe und den Stress geschwächtes Immunsystem.
Herbst/Winter: Kritische Phase für Biosicherheit
Während Nager in den Stall drängen, finden Parasiten im warm-feuchten Mikroklima ideale Bedingungen. Diese Kombination macht die kalte Jahreszeit zu einer Hochrisikophase für die Biosicherheit. Wer hier nicht konsequent gegensteuert, riskiert Produktionsverluste und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Handgezeichnete Pläne und gelegentliche Kontrollen der Fallen reichen da nicht mehr aus.
Moderne Schädlingsbekämpfung: Smarter statt härter
Traditionelle Bekämpfungsmethoden haben Grenzen, ständige Kontrollen der Fallen kosten Zeit und der Einsatz von Gift birgt Risiken für Umwelt und Resistenzbildung.
Wie in vielen Bereichen steigen auch hier die Anforderungen: Es soll schneller, gezielter, effizienter und vor allem smarter sein. Ressourcen müssen geschont werden und die Zeit und Arbeitskraft ist effektiv zu nutzen. Heute setzen Betriebe zunehmend auf digitale Monitoring-Systeme. Über Apps lassen sich Stallpläne, Fallenstandorte und Fangmeldungen in Echtzeit einsehen. Manche Fallen stellen sich sogar selbsttätig wieder scharf.
Ein Beispiel: MS Schippers bietet digitale Monitoring-Systeme, mit denen Landwirte jederzeit den Überblick behalten. Fallen werden im Stallnetzwerk erfasst, Bewegungen dokumentiert und Ereignisse direkt per App gemeldet. Das bedeutet: Fallen müssen nur noch überprüft werden, wenn eine Benachrichtigung aufs Handy kommt.
So sparen Betriebe Zeit, vermeiden unnötige Kontrollen und können weitgehend auf den Einsatz von Gift verzichten. Gleichzeitig entsteht eine lückenlose Dokumentation, die für Audits und Nachweise von großem Vorteil ist.
Praxis-Tipp
- Stallkontrolle intensivieren: Besonders im Herbst/Winter regelmäßig Futterlager, Ecken und Hohlräume prüfen.
- Digitales Monitoring nutzen: Systeme wie die von MS Schippers geben jederzeit einen genauen Überblick und reduzieren den Kontrollaufwand.
- Gift vermeiden: Mechanische und digitale Lösungen sind sicherer für Tiere, Umwelt und Betrieb.
- Fachliche Unterstützung nutzen: Spezialisten helfen bei der Planung und Umsetzung kombinierter Bekämpfungsstrategien.
Fazit
Ob Ratte, Maus oder Milbe: Jeder Schädling ist ein potenzieller Krankheitsüberträger. Wer jetzt in der kalten Jahreszeit auf konsequente Kontrolle und moderne Bekämpfungsstrategien setzt, stärkt die Biosicherheit im Betrieb und schützt damit nicht nur seine Tiere, sondern auch die Lebensmittelsicherheit.