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Trinkwasserhygiene: Würden Sie das Wasser Ihrer Tiere trinken?

Wasser ist in der Geflügelhaltung für viele Körperprozesse wichtig. Hähnchen bestehen bis zu 78 % aus Wasser und trinken doppelt so viel wie sie fressen. Wie erkennt man gutes Trinkwasser?

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Für die Tiere ist qualitativ einwandfreies Wasser in ausreichender Menge genauso wichtig wie für uns Menschen.
Für die Tiere ist qualitativ einwandfreies Wasser in ausreichender Menge genauso wichtig wie für uns Menschen.The Schippers Group
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Wasser ist ein äußerst wichtiges Thema in der Geflügelhaltung, aber oft auch ein unterschätztes. Ein Hähnchen besteht je nach Alter aus etwa 65 bis 78 % Wasser. In verschiedenen Körperprozessen, wie der Temperaturregulierung und der Verdauung, spielt Wasser eine entscheidende Rolle. Zudem ist es ein wesentlicher Bestandteil des Körpergewebes und der Eier. Die Tiere trinken doppelt so viel, wie sie fressen. Deshalb müssen wir der Wasserhygiene besondere Aufmerksamkeit schenken.

Wie erkennt man gutes Trinkwasser?

Methode 1: Weißer-Eimer-Test

Man nimmt einen weißen Eimer, lässt Wasser aus der Tränke hineinlaufen und betrachtet das Wasser, welches die Tiere trinken. Dabei sollte man das Wasser aus der letzten Tränke und nicht aus dem Zulauf verwenden. Das gesammelte Wasser wird auf Aussehen, Geruch und im besten Fall auch auf den Geschmack getestet. Nur wenige trauen sich bis zum Geschmackstest, da die meisten Trinkwasserproben schon bei der Sichtprüfung durchfallen.

Aber warum wird Wasser, das vermeintlich sauber in die Leitung oder den Tank kommt, so schmutzig? Das liegt daran, dass Zeit, Mikroorganismen, Sauerstoff, Mineralstoffablagerungen, Temperatur und die rückwärtige Verschmutzung durch die Tiere selbst einen Film in der Leitung bilden.

Methode 2: Laboruntersuchung

Neben dieser einfachen Eimerprobe kann man auch eine Wasseranalyse durchführen lassen. Bei der chemisch-physikalischen Analyse erhält man genaue Informationen über die allgemeinen Parameter des Wassers. Hier ist bei Abweichungen von den Grenzwerten zu handeln. Die wichtigsten Punkte sind die Wasserhärte, der pH-Wert, Eisen und Mangan, Nitrit, Nitrat und Ammonium. Die mikrobiologische Analyse gibt einen aktuellen Ist-Wert an, der zeigt, wie sauber das Wasser ist. Hierbei werden Hefen, Pilze, coliforme Keime sowie die Gesamtkeimzahl sichtbar.

Methoden 3 und 4: ATP-Messung und Endoskop-Untersuchung

Weitere Methoden, um zu verstehen, was im Trinkwasser vor sich geht, sind die ATP-Messung (Adenosintriphosphat, ATP), die Messung des Redoxpotentials und ein einfacher Blick mit dem Endoskop. Bei der ATP-Messung ist es wichtig zu wissen, wie der RLU-Wert (relative light units, RLU) interpretiert wird, und bei der Redoxmessung ist das Ergebnis nur bedingt aussagekräftig. Aber bekanntlich führen viele Wege nach Rom...

Tipps für sauberes Wasser

Es gibt viele Methoden zur Reinigung, zum Sauberhalten und zur Desinfektion. Die meisten basieren auf chemischen Prinzipien, aber auch mechanische Verfahren zur Reinigung von Leitungen sind möglich. Bei all diesen Maßnahmen ist fundiertes Fachwissen darüber, was, wie und wo angewendet werden darf oder sollte, unerlässlich. Genau hier kommt oft ein Spezialist ins Spiel, denn für alles gibt es Gesetze, Anwendungshinweise und Fehler, die es zu vermeiden gilt.

Vor- bzw. Nachteile der Methoden zur Wasserreinigung

Ultraschall:

+ Mechanische Reinigung
+ Einfach und überall nachrüstbar
+ Zusätzlich sehr gut
+ Keine Abhängigkeit von pH-Wert oder Einsatzstoffen

- Muss immer laufen
- Schafft nicht alles
- Keine bakterielle Bekämpfung (Desinfektion immer noch notwendig)

Elektroaktiviertes Wasser:

+ Soll desinfizieren und die Wasserzusammensetzung verbessern
+ Mittels Membranzellenelektrolyse kann es immer angewendet werden

- Abhängigkeit vom pH-Wert
- Herstellung hypochloriger Säure
- Bildung unerwünschter Nebenprodukte

Schwamm:

+ Schnell einsetzbar, auch zwischendurch
+ Man sieht direkt was raus kommt

- Verschleppung/ Verbreitung von Keimen
- Verstopfung
- Keine Desinfektion, nur mechanische Reinigung

Wasserverwirbelung:

+ Einfach nachrüstbar

- Kaum Daten verfügbar über Wirkungsweise und Ergebnisse
- Vitamingaben können anfangen zu schäumen
- Keine retrograde Säuberung bzw. Desinfektion

Druckreinigung / Spülen:

+ Sehr effektive mechanische Reinigung
+ Ergebnisse und Verschmutzungsgrad der Leitung werden direkt sichtbar
+ Überall nachrüstbar bzw. anwendbar
+ Keine Abhängigkeiten von PH-Wert oder eingesetzten Mitteln

- Keine Desinfektion
- Nur gelöstes Material wird sicher raus gespült
- Arbeitsaufwendig

UV-Licht:

+ Sichere Desinfektion unabhängig vom Ausgangsmaterial

- Keine Reinigung
- Keine Desinfektion und Reinigung von retrograder Verschmutzung, sondern nur vom Ausgangswasser, also nur eine Wasseraufbereitung

www.schippers-ms.de

HyCare-Programm für sauberes Tränkewasser