
Organische Säuren: Wenig Wirkung gegen Salmonella
Studie der Auburn University zeigt: Organische Säuren im Trinkwasser von Masthühnern hatten nur begrenzten Einfluss auf Salmonella. Die Wirkung blieb sowohl auf die Keimbelastung als auch auf die Mastleistung gering.
von DGS Redaktion Quelle Modern Poultry erschienen am 18.08.2025Der Zusatz organischer Säuren zum Trinkwasser von Geflügel wird seit Längerem als mögliche Maßnahme zur Reduzierung von Salmonella-Belastungen diskutiert. Eine aktuelle Untersuchung der Auburn University zeigte jedoch, dass der Effekt begrenzt war (Modern Poultry).
Der Serotyp Salmonella Enteritidis bleibt eine Herausforderung in der US-Geflügelproduktion und wird am häufigsten mit lebensmittelbedingten Erkrankungen in Verbindung.
Auf dem International Poultry Scientific Forum 2025 berichtete Eva Guzman, Graduate Research Assistant an der Auburn University, von einer Studie, in der sie und ihr Team den Einfluss zweier organischer Säuren im Trinkwasser männlicher Masthühner auf die Salmonella-Prävalenz und die Mastleistung untersuchten.
Versuchsaufbau und Durchführung
Insgesamt wurden 1.872 Eintagsküken drei Behandlungsgruppen zugeteilt, und zwar über die ersten 39 Lebenstage:
- Citronensäure im Trinkwasser
- Mischung aus Milchsäure, Essigsäure und Propionsäure im Trinkwasser
- Trinkwasser ohne organische Säuren (Kontrollgruppe)
Am 7. Tag der Studie wurden die Tiere mit einem S. Enteritidis-Stamm infiziert.
Zur Ermittlung der Salmonella-Prävalenz entnahmen die Forschenden zu Beginn Kükenpapier- und Einstreustiefelabstriche. An den Tagen 39, 40 und 41 wurden erneut Einstreustiefelabstriche genommen, Blinddarm-Inhalte untersucht und Schlachtkörper abgespült.
Futteraufnahme, Körpergewicht und Futterverwertungsrate (FCR) wurden an den Tagen 14, 28 und 39 erfasst, die Wasseraufnahme am Tag 39 gemessen.
Begrenzte Wirkung und offene Fragen
Bereits zu Beginn der Studie waren 93,3 % der Kükenpapiere und 12,5 % der Einstreuproben positiv auf Salmonella. „Salmonella war also schon vor der Infektion sowohl in der Umgebung als auch auf den Tieren vorhanden“, erklärte Guzman. Der Zusatz organischer Säuren beeinflusste die Salmonella-Prävalenz in Blinddarmproben und Schlachtkörperabspülungen bis Tag 39 nicht. Am Ende der Untersuchung waren 45 % der Einstreustiefelabstriche positiv.
Am Tag 39 zeigte sich zudem: Der Zusatz von Citronensäure zum Trinkwasser reduzierte Futteraufnahme und Körpergewicht im Vergleich zur Kontrollgruppe, jedoch ohne Einfluss auf Futterverwertung und Wasseraufnahme.
„Die Kontrollgruppe ohne organische Säuren fraß mehr, während die Gruppen mit organischen Säuren weniger aufnahmen. Möglicherweise hängt dies mit der Akzeptanz des Futters zusammen, da die Säuren den pH-Wert absenkten“, so Guzman.
Der antimikrobielle Effekt organischer Säuren hängt laut Guzman stark vom pH-Wert der Formulierung ab. Frühere Untersuchungen hätten zudem gezeigt, dass unterschiedliche pH-Werte die Darmgesundheit und Verdauung beeinflussen und damit, wie Vögel Futter wahrnehmen und aufnehmen. Trotz der Hypothese, dass der kontinuierliche Zusatz organischer Säuren ins Trinkwasser wirken würde, fiel Guzmans Fazit zurückhaltend aus: Unter den getesteten Bedingungen sei die Methode als Vor-Ernte-Maßnahme gegen Salmonella nur begrenzt wirksam gewesen. „Für die zukünftige Forschung gibt es viele offene Fragen“, sagte sie.
Als mögliche nächste Schritte nannte sie die Untersuchung unterschiedlicher Säurekonzentrationen sowie Messungen der pH-Werte in verschiedenen Abschnitten des Verdauungstrakts von Masthühnern.