
USDA Studie: Haltungsform beeinflusst Salmonella-Vorkommen in Legehennen
Eine gemeinsame Studie des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) und der North Carolina State University (NCSU) zeigt, dass die Art der Hühnerhaltung Einfluss auf das Vorkommen humanpathogener Salmonellen in den Organen von Legehennen hat. In konventionellen Käfigen gehaltene Hennen wiesen häufiger Salmonellen in Leber, Milz, Eierstöcken und Eileitern auf.
von DGS Redaktion Quelle Modern Poultry erschienen am 10.07.2025Modern Poultry berichtet von einer in den USA gelaufenen Studie zum Thema Salmonella-Vorkommen in Organen von Legehennen. S. Enteritidis gilt als Hauptverursacher von Infektionen. Eier, die mit Salmonella enterica Serovar Enteritidis (S. Enteritidis) kontaminiert sind, verursachen weltweit mehr lebensmittelbedingte Infektionen als jedes andere Lebensmittel mit diesem Erreger. Die Kontamination erfolgt über eine systemische Infektion der Tiere, bei der sich die Bakterien in den Fortpflanzungsorganen ansiedeln.
Unterschiedliche Haltungs- und Produktionssysteme können Vor- und Nachteile für das Tierwohl und die öffentliche Gesundheit bieten. In Bezug auf die Lebensmittelsicherheit bleiben jedoch viele Fragen offen.
Ein anhaltendes Risiko für die öffentliche Gesundheit
Trotz jahrzehntelanger Programme zur Risikoreduzierung auf Betrieben in den USA kommt es weiterhin zu Infektionen durch pathogene Salmonellen. Besonders problematisch sind Stämme wie S. Enteritidis, die systemische Infektionen in Geflügel auslösen und aus Umweltreservoiren wie Nager- und Insektenpopulationen stammen.
Auch wenn das Vorkommen von Salmonellen in handelsüblichen Eiern sehr gering ist, besteht weiterhin ein Risiko für lebensmittelbedingte Erkrankungen. Epidemiologische Auswertungen und aktive Überwachungssysteme belegen ein anhaltendes Risiko durch salmonellenbelastete Eier.
Bisher gibt es keine einheitlichen wissenschaftlichen Ergebnisse darüber, ob die Haltungsform das Vorkommen von Krankheitserregern beeinflusst.
Studiendesign
Die Studie wurde gemeinsam vom USDA (Egg Safety and Quality Research Unit, Georgia) und der Fakultät für Geflügelwissenschaften der NCSU durchgeführt. Ziel war es, den Einfluss der beiden Haltungsformen auf das Eindringen von Salmonella Enteritidis in innere Organe experimentell infizierter Legehennen zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Poultry Science veröffentlicht.
In der konventionellen Haltung wurden jeweils sechs Hennen pro Käfig mit 648?cm² Platz pro Tier gehalten. In der „angereicherten“ (enriched) Haltung lebten 16 Hennen pro Käfig mit 1.216?cm² Platz pro Tier. Diese Käfige boten zudem Sitzstangen, ein Nest sowie eine Scharrfläche. Alle Tiere erhielten Wasser über Nippeltränken und pelletiertes Futter ad libitum. Die Besatzdichte lag bei zwei Dritteln der vom Hersteller empfohlenen Höchstwerte.
In beiden Versuchen wurden die Hennen oral mit S. Enteritidis infiziert. Im ersten Versuch kam ein Phagentyp 13a, im zweiten ein Phagentyp 4 zum Einsatz. Vor und 5 bzw. 6 Tage nach der Infektion wurden Kotproben entnommen. Danach entnahmen die Forschenden Proben aus den Blinddärmen, der Leber, der Milz, den Eierstöcken und dem Eileiter.
Haltungsform beeinflusst Organkontamination
Vor der Infektion waren keine Kotproben positiv, was zeigt, dass die Hennen frei von Erregern waren. Nach der Infektion trugen fast alle Tiere in beiden Versuchen Salmonellen im Blinddarm: 97?% (Versuch 1) bzw. 94?% (Versuch 2). Zwischen den Haltungsformen ergab sich hier kein signifikanter Unterschied.
Anders sah es in Leber, Milz, Eierstöcken und Eileitern aus: In konventioneller Haltung infizierten sich deutlich mehr Organe mit S. Enteritidis – sowohl bei Phagentyp 13a als auch bei Typ 4. Besonders auffällig war die höhere Belastung der Eierstöcke bei Hennen in konventioneller Haltung.
Die Forschenden schlussfolgerten: „Die Haltungsform (konventionell oder angereichert) beeinflusste signifikant die Häufigkeit, mit der Salmonella aus den vier Organen isoliert wurde – unabhängig vom Bakterienstamm. In konventioneller Haltung waren die Werte durchgängig höher.“
Allerdings sei bislang unklar, wie genau die Haltungsform diese Unterschiede verursacht. Weitere Untersuchungen seien nötig.
Bedeutung für die Praxis
Konventionelle Haltung mit höherer Besatzdichte kann das Risiko für S. Enteritidis-Infektionen erhöhen. Weitere Studien könnten helfen, Haltungsmerkmale zu identifizieren, die das Risiko für Salmonelleninfektionen verringern.