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EU-Kommission

Antimikrobielle Resistenzen: Weltweiter Einsatz gefragt

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) haben verheerende Wirkung auf die Gesundheit von Millionen von Menschen weltweit. Fortschritte zur Bekämpfung von AMR wurden bereits im Veterinärsektor erzielt. Die Europäische Kommission hat einen zweiten Aktionsplan gestartet, um das Problem weiter anzugehen.

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Billion Photos/Shutterstock.com
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Antimikrobielle Resistenzen (AMR) sind eine Bedrohung, die oft übersehen wird, aber eine verheerende Wirkung auf die Gesundheit von Millionen von Menschen weltweit hat. In einem aktuellen Interview mit Roser Domenech Amado, der Direktorin für der neu geschaffenen Direktion AMR OneHealth, wurden Maßnahmen zur Bekämpfung dieser sogenannten "stillen Pandemie" erörtert.

AMR wird als "stille Pandemie" bezeichnet, da arzneimittelresistente Bakterien jedes Jahr mindestens 35.000 Menschenleben in der EU fordern und weltweit schätzungsweise 10 Millionen Todesfälle verursachen. Dennoch findet das Thema in den Medien nur selten Erwähnung. Besorgniserregend ist auch, dass laut aktuellen Umfragen nur 39 % der Menschen glauben, dass Antibiotika gegen Viren wirksam sind.

Fortschritte im Veterinärsektor erzielt

Die Europäische Kommission hat bereits einige Maßnahmen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen auf den Weg gebracht. Dazu zählte die massive Beschränkungen beim Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung. Dazu zählt die EU-Verordnung über den Einsatz von Tierarzneimittel, die eine verantwortungsvolle Verwendung von Antibiotika bei Tieren sicherstellen soll. Des Weiteren wurde eine Liste antimikrobieller Mittel, die nicht bei Tieren eingesetzt werden dürfen, erstellt, um ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Infektionen beim Menschen zu bewahren.

Zweiter Aktionsplan gestartet

Doch diese Maßnahmen seien bei Weitem noch nicht ausreichend und machen auch. Die Europäische Kommission setzt jetzt den zweiten Aktionsplan zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen um und hat verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, darunter die Überarbeitung des Arzneimittelrechts, um den umsichtigen Einsatz von Antibiotika zu verbessern, und Anreize für die Entwicklung neuer Antibiotika. Zudem wird eine Empfehlung des Rates zu antimikrobiellen Resistenzen erarbeitet.

Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und auf globaler Ebene sei jedoch von entscheidender Bedeutung, um dieser "stillen Pandemie" entgegenzuwirken. Die EU arbeitet eng mit Partnern wie den USA, Kanada, Norwegen und dem Vereinigten Königreich zusammen. Es wird angestrebt, Antibiotikaresistenzen in ein globales Abkommen über Pandemievorsorge und -reaktion aufzunehmen und die Prävention von Infektionen, den umsichtigen Umgang mit Antibiotika und die Verbesserung der Überwachungsdaten auf der G7- und G20-Ebene zu diskutieren.

Direktion AMR "OneHealth" eingerichtet

Die Empfehlung des Rates zu antimikrobiellen Resistenzen zielt darauf ab, die nationalen Aktionspläne zu stärken und den Konsum antimikrobieller Mittel zu überwachen. Die EU setzt auf sektorübergreifende Zusammenarbeit und fördert Sensibilisierung, Bildung, Forschung und Entwicklung sowie Anreize für Innovation und den Zugang zu antimikrobiellen Mitteln. Die Bekämpfung von antimikrobiellen Resistenzen erfordert ein ganzheitliches Konzept, das alle Sektoren und Interessengruppen einschließt. Die EU hat dafür die Direktion AMR "OneHealth" eingerichtet. 

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